Fan-Bestattungen: Denn wahre Liebe stirbt nie

Fan-Bestattungen sind ein besonderer Trend
Fan-Bestattung
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Na, nicht ganz verstanden, was die Anhänger des englischen Fußball Clubs Manchester United im Video singen? Zugegeben: Es ist auch nicht ganz einfach. Hier der Text zum Mitlesen:

„Going on up to the spirit in the sky

It’s where I’m gonna go when I die

When I die when they lay me to rest

I’m gonna go on the piss with Georgie Best“

Besser bekannt als dieser Gesang ist vielen vielleicht das Original des Songs von Norman Greenbaum. Sowohl das Original als auch die leicht abgeänderte Version der ManUnited-Anhänger haben dasselbe Thema: Den Tod. Beziehungsweise das, was danach kommt. Für die Fußball-Fans ist der Fall klar. Wenn sie beerdigt werden und in den Himmel auffahren, wollen sie nur Eines: Mit der verstorbenen nord-irischen Fußball-Ikone George Best auf eine Sauftour gehen.

Liebe über den Tod hinaus

Was in diesem und auch in weiteren Fangesängen, gerade in englischen Stadien, immer wieder zum Ausdruck gebracht wird, ist eine tiefe Verbundenheit zwischen Fan und Verein. Eine Liebe, die für viele bis über den Tod hinausgeht. Es ist also keine Überraschung, dass sich in England seit einiger Zeit ein Trend zu Fan-Bestattungen entwickelt hat. Viele Vereine bieten ihren treuen Anhängern die Gelegenheit, auch im Jenseits den Farben treu zu bleiben.

Bestattung für die treuesten Fans

Dabei bieten die Vereine unterschiedliche Möglichkeiten an. Die höchste Form der Fan-Bestattung ist klar: Das Verstreuen der eigenen Asche auf dem heiligen Grün. Allerdings ist das nur in den seltensten Fällen möglich. Und bleibt nur den treuesten Anhängern vorbehalten. So wie im Fall von William Moore, dessen Asche nach seinem Tod auf dem Rasen des Old Trafford Stadions (Manchester United) verstreut wurde. Einer der wenigen Vereine, der seinen Mitglieder regelmäßig diesen Wunsch erfüllt, sind die Queens Park Rangers aus London. Im Stadion an der Loftus Road wurde laut funeralguide.co.uk bereits die Asche von über 100 treuen Anhänger verteilt. Der Club hat deshalb sogar einen eigen Kaplan. In Deutschland wäre das übrigens wegen der Friedhofspflicht undenkbar.

Fan-Bestattungen weltweiter Trend

Wesentlich häufiger sind allerdings sogenannte Memorial Gardens in unmittelbarer Nähe zum Stadion. So bieten beispielsweise Manchester City, Liverpool FC und Leicester City solche Gedenkstätten an. Aber auch außerhalb der Insel gibt es das Phänomen. Spanische Vereine wie Atletico Madrid, Betis Sevilla oder der FC Barcelona bieten Kolumbarien, also Urnenhallen an. Auf dem Friedhof Westgaarde gibt es eine Streuwiese, die zum Teil aus dem Rasen des alten Ajax Amsterdam Stadions De Meer besteht. Sogar eine originale überdachte Bank steht dort. Und der argentinische Club Boca Juniors hat einen eigenen Fan-Friedhof. 

Fan-Friedhöfe gibt es übrigens auch in Deutschland. 2008 startete der Hamburger Sportverein den Trend. Der FC Schalke folgte 2012. Somit finden Fußballverrückte auch hierzulande einen geeigneten Ort für ihre letzte Ruhestätte.

Titelbild: ©Mirko/fotolia.com