freizeitsportler sind eine besondere Zielgruppe mit spezifischen Bedürfnissen und Risiken. Die meisten von ihnen betreiben Sport aus Leidenschaft, zur Erhaltung ihrer Gesundheit oder als Ausgleich zum Alltag. Daraus ergeben sich für Versicherungsmakler Anforderungen, die über klassische Versicherungslösungen hinausgehen. Um Sportbegeisterte optimal zu betreuen, ist es wichtig, ein Konzept zu entwickeln, das nicht nur auf Versicherungsprodukte setzt, sondern einen umfassenden und ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Die folgende Strategie zeigt, wie dies gelingen kann.
1. Zielgruppenanalyse: Sportarten und Risiken verstehen
Der erste Schritt besteht darin, die spezifischen Bedürfnisse der Zielgruppe genau zu analysieren. Es gibt nicht den einen Freizeitsportler: Jeder betreibt unterschiedliche Sportarten mit individuellen Risikofaktoren. So haben Läufer oder Radsportler andere Risiken als Kletterer, Taucher oder Kampfsportler. Eine genaue Analyse der Sportarten hilft, die verschiedenen Bedürfnisse und Risiken zu verstehen:
- Sportarten identifizieren: Welche Sportarten sind in der Region oder unter den Zielkunden besonders beliebt? Sind es Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren oder eher risikoreiche Hobbys wie Bergsteigen und Motorsport?
- Häufige Risikofaktoren: Verletzungsgefahr, Schäden an teurer Ausrüstung oder rechtliche Haftungsrisiken sind häufige Herausforderungen. Jede Sportart bringt spezifische Risiken mit sich, die es abzusichern gilt.
- Motivationen und Ziele: Die Beweggründe für sportliche Aktivitäten sind unterschiedlich – vom gesundheitlichen Ausgleich über soziale Kontakte bis zu Abenteuersportarten. Diese Faktoren können die Beratung und die Wahl der richtigen Absicherung beeinflussen.
Am Markt arbeiten einige Kolleginnen und Kollegen, die sich auf ihre Zielgruppen und deren spezielle Risiken fokussiert haben. Patrick Wörner, Versicherungsmakler und Gründer von ClimberProtect, hat sich auf die Absicherung von Bergsportlern spezialisiert. Ein ähnliches Beratungsmodell verfolgt Benjamin Zenger, der mit seinem Maklerunternehmen Bergtauglich Versichert ebenfalls maßgeschneiderte Versicherungslösungen für Alpinisten anbietet. Beide haben ihr Produktportfolio genau auf die Bedürfnisse der Alpinisten zugeschnitten.
2. Positionierung als Experte für Sportbegeisterte
Um Vertrauen bei engagierten Freizeitsportlern aufzubauen, ist es wichtig, sich als Experte in diesem Bereich zu positionieren, wie Maximilian Birner, Geschäftsführer von Vermax: Er versichert Hobby-Fußballer. Seine Expertise stammt dabei aus einem persönlichen Hintergrund. Er selbst war Profifußballer, bis ihn eine Verletzung zur beruflichen Umorientierung zwang. Wer nicht so nah an seiner Zielgruppe sein kann, muss andere Wege finden: Kooperationen mit Sportvereinen, Fitnessstudios und Veranstaltern von Sportevents etwa bieten eine hervorragende Möglichkeit, nah an der Zielgruppe zu sein und Expertenwissen aufzubauen.
3. Bedarfsanalyse und maßgeschneiderte Beratung
Eine individuelle Bedarfsanalyse ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Beratung. Die Risiken und Anforderungen von leidenschaftliche Sportlern unterscheiden sich je nach Sportart und Aktivitätsniveau.
- Individuelle Beratung: Vermittler sollten die spezifischen Bedürfnisse der Kunden genau ermitteln, wie Verletzungsrisiken oder den Wert der genutzten Sportausrüstung.
- Ganzheitlicher Ansatz: Eine Kombination aus Versicherungsprodukten, Prävention und ergänzenden Dienstleistungen hilft dabei, Kunden ganzheitlich zu betreuen und zu beraten.
- Kombinierte Lösungen: Erstelle spezifische Pakete für verschiedene Sportlevels – von Einsteigern über Fortgeschrittene bis zu ambitionierten Wettkampfsportlern.
Benedikt Deutsch fand seine Zielgruppe über den eigenen Hobbysport und die Erkenntnis, wie riskant eben jener sein kann. Von American Football über Kampfsportler bis zum Handball berät er jede Zielgruppe über die Risiken des Amateursports individuell.
4. Zusatzleistungen und Mehrwert schaffen
Um Freizeitsportler optimal abzusichern, kann es sinnvoll sein, das eigene Angebot zu erweitern.
- Spezielle Versicherungslösungen: Spezielle Produkte, die genau auf die Bedürfnisse von Hobbysportlern zugeschnitten sind, ziehen die Zielgruppe an: Das können spezielle Haftpflichtabsicherungen sein, Fahrradversicherungen oder Absicherungen für Wettkämpfe.
- Ergänzende Dienstleistungen: Versicherungsmakler können in Kooperationen Dienstleistungen anbieten, die über die klassischen oder speziellen Versicherungslösungen hinausgehen – etwa eine Trainingsberatung oder ein Leasingmodell für teure Sportausrüstung, auch eine Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, Ernährungsberatern oder Sportmedizinern kann hilfreich sein. Mit solchen Kooperationspartnern ist auch eine stärkere Präsenz – etwa auf Messen – gut zu realisieren.
- Notfallmanagement und Vorsorge: Hilfreich sind für Kunden auch Checklisten für Notfallsituationen, z. B. Unfallprotokolle oder Anleitungen zur Ersten Hilfe für Sportler.
5. Marketing und Kommunikation: Zielgruppenorientierte Ansprache
Um Freizeitathleten gezielt anzusprechen, sollte das Marketing auf die Bedürfnisse und Interessen dieser Gruppe zugeschnitten sein.
- Content-Marketing: Erstelle zielgerichtete Inhalte wie Blog-Artikel, Videos oder Social-Media-Posts, die sich auf sportliche Themen und Versicherungsthemen konzentrieren. Sprich Themen an, die Sportler interessieren, wie Verletzungsprävention, Trainingstipps oder die Absicherung bei Sportunfällen.
- Workshops und Events: Organisiere Veranstaltungen, wie Erste-Hilfe-Kurse für Sportler oder kostenlose Workshops zu Themen wie Verletzungsprävention und Ausrüstungsschutz.
- Empfehlungsmarketing: Zufriedene Kunden können wertvolle Botschafter sein. Biete Anreize für Empfehlungen, z. B. durch Rabatte auf Zusatzversicherungen oder exklusive Services.
Als Vierpfotenmakler steht Dennis Keller für die Zielgruppe der Reiter: In Foren hat der Pferdenarr Anfang der 2000-er Jahre schnell gemerkt, dass das Thema Pferde und Versicherungen nicht besetzt ist. Heute ist er als Versicherungsmakler für die Zielgruppe gesetzt und betreibt zu seinen Reitsport- und Reitsportler-Themen einen Blog: für ihn ein idealer Zugang zur Kundengewinnung.
6. Kontinuierliche Betreuung und Service
Eine gute Beratung endet nicht mit dem Abschluss einer Versicherung. Kontinuierliche Betreuung und Service sind entscheidend, um Kunden langfristig zu binden und Vertrauen aufzubauen.
- Regelmäßige Bedarfsprüfung: Die Anforderungen können sich durch neue Sportarten oder eine intensivere sportliche Aktivität verändern. Eine regelmäßige Überprüfung der Versicherungssituation hilft, Lücken zu vermeiden.
- Schneller Schadenservice: Im Schadensfall ist es wichtig, dass der Kunde schnell und unkompliziert Unterstützung erhält. Klar kommunizierte Abläufe für die Schadenabwicklung helfen dem Kunden dabei, sich im Ernstfall zu orientieren.
- Community aufbauen: Vermittler können den Austausch unter den Kunden fördern – zum Beispiel in Facebook-Gruppen an, in denen sich Gleichgesinnte mit “ihrem” Hobby treffen und austauschen. So schafft man eine starke Kundenbindung und positioniert sich als Partner für Freizeitsportler.