Auf den Spuren des Maverick: Risiko-Job Pilot

Auf den Spuren des Maverick: Risiko-Job Pilot
Pilot_Airport

It’s not the plane, it’s the pilot – so heißt es in Maverick, der Fortsetzung des Filmklassikers Top Gun. Was es bedeuten soll: Egal, wie gut die Ausrüstung feindlicher Jets ist, ein guter Pilot kann immer noch im Luftkampf den Sieg davontragen. Was muss eigentlich in Piloten stecken? Wir werfen einen Blick auf dieses riskante Berufsfeld.

Der Traum vom Fliegen

Leonardo, Lilienthal, Wright, Junker. Große Namen pflastern die Geschichte der Luftfahrt. Der Traum vom Fliegen ist Jahrtausende alt – und wer tatsächlich den ersten Segelflug unserer Spezies hinter sich gebracht hat, ist nicht mehr klar zu belegen. Einige Quellen sprechen von Forschern aus dem alten Arabien, die bereits erste Versuche dahingehend unternommen haben. Otto Lilienthal und die Gebrüder Wright gelten als die modernen Pioniere der Luftfahrt, haben bestimmte physikalische Probleme gelöst und dem Flugzeug von heute den Weg geebnet. Und heute zieht der Traum vom Fliegen noch immer Piloten in die Luft. Schneller und weiter, aber auch sicherer als jemals zuvor.

„And once you have tasted flight you will walk the earth with your eyes turned skyward, for there you have been, and there you would return.“ – John Hermes Secondari

Der Pilot in Zahlen

Wie viele Piloten es derzeit deutschlandweit gibt, legen die Zahlen des Luftfahrt-Bundesamts offen. Die Anzahl der theoretischen Prüfungen für fliegendes Personal nimmt derzeit ab; sie sank von 3.747 im Jahr 2002 auf 1.227 im Jahr 2021. Dagegen steigt der Lizenzbestand beim Luftfahrtpersonal kontinuierlich an. Waren es im Jahr 2000 noch 15.826 Lizenzen gewesen, so hatte das Luftfahrt-Bundesamt 19 Jahre später mehr als 22.300 Lizenzen zu verzeichnen. Dazu gehören neben Piloten allerdings auch Berufe wie Flugtechniker.

Multitalent Pilot

Dass die Anzahl der theoretischen Prüfungen so stark abnimmt, kann unter anderem mit dem harten Ausleseprozess bei der Flugprüfung sowie den hohen Hürden auf dem Weg zum frischgebackenen Piloten liegen. Das geht beim Einstellungstest los. Neben Kenntnissen in Englisch, Physik, Mathematik und logischem Denken müssen Piloten ihr Gehirn, die Konzentrationsfähigkeit und das Orientierungsvermögen unter Beweis stellen. Weiterhin kommen die Psychomotorik, Mehrfacharbeit und Persönlichkeitsmerkmale auf den Prüfstand. Abseits von der Prüfung müssen Bewerber verschiedenste Nachweise liefern, um ihre Ausbildung beginnen zu können. Zum Beispiel brauchen sie ein tadelloses Führungszeugnis, einen Auszug aus dem Verkehrszentralregister mit weniger als fünf Punkten und einen uneingeschränkt gültigen Reisepass. Ein gutes Sehvermögen ist Pflicht.

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Der goldene Pilotenschein

Teuer ist die Ausbildung auch: Laut Piloten-Karriere zahlen die Schüler in der Regel 60.000 Euro. Dieser Preis kann jedoch je nach Airline schwanken. Auch gehen die Airlines individuell mit den Kosten für die Schüler um. Während einige verlangen, dass die Schüler ihre Ausbildung vollständig selbst zahlen, strecken andere Arbeitgeber das Geld vor und ziehen die Bezahlung später ratenweise vom Gehalt ab. Das hat es dagegen in sich: Ein durchschnittliches Jahresgehalt für neue Piloten liegt gut und gern bei 60.000 Euro.

Lizenzverlust als Damoklesschwert

Wer als Pilot arbeitet, muss in regelmäßigen Abständen ein medizinisches Attest über seine Flugtauglichkeit vorlegen. Verweigert der Arzt diese Bescheinigung, verliert der Pilot seine Lizenz und darf bis zur Vorlage eines neuen medizinischen Attests nicht mehr fliegen. Im schlimmsten Fall darf er überhaupt kein Flugzeug mehr führen.

Für Piloten gibt es deshalb eine eigene Form der Berufsunfähigkeitsversicherung, die sogenannte Loss of Licence-(LoL) oder Lizenzverlustversicherung. Diese ist an hohe Anforderungen und Voraussetzungen geknüpft:

„Viele Versicherungen fordern nochmals eine medizinische Untersuchung und die Prämien steigen mit zunehmendem Alter schnell in die Höhe. Eine gute Absicherung für den Lizenzverlust ist für viele Piloten dennoch immens wichtig, sichert man sich damit nicht nur selbst sondern oft auch seine ganze Familie damit ab.“ (Janis Schmitt, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit)

Die Leistung der Versicherung dient dem Übergang zu einer anderen Tätigkeit oder, soweit nicht anders umsetzbar, der Überbrückung bis zur Pensionierung. Eine zusätzliche Option – insbesondere für Familienangehörige eines Piloten – ist die Risikolebensversicherung.

Risiken im Flugzeug

Ein Risiko, das wohl auch Fluggäste hin und wieder mal fürchten, ist natürlich der Absturz. Daneben berichtet die Flug-Revue von Strahlungsrisiken bei Langstreckenflügen. Besondere Risikofaktoren sind weiterhin Zeitverschiebungen, Stress, die Luft im Flugzeug oder Flüge in unsichere Gebiete.

DELA gehört zu den wenigen Anbietern, die Piloten im Rahmen einer Risikolebensversicherung Schutz gewähren – eine Risikoprüfung vorausgesetzt.

„Piloten haben gewisse medizinische Anforderungen zu erfüllen, bevor eine Fluglizenz ausgehändigt wird. Trotzdem müssen Underwriter die Anamnese und bestehende Beeinträchtigungen, die sich auf die Flugtauglichkeit auswirken könnten, gut prüfen.” (DELA-Risikoprüfung)

Zu den möglichen Beeinträchtigungen, so heißt es in der DELA-Risikoprüfung, zählen unter anderem Herzerkrankungen, erhöhter Blutdruck, Diabetes Mellitus, Nervenerkrankungen, psychische Beeinträchtigungen, symptomatische Atemwegserkrankungen oder Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Im Gegensatz zu Verkehrsflugzeugführern sind Kampfpiloten von einer Risikoprüfung jedoch grundsätzlich ausgeschlossen.

Besondere Kundenansprache von Verkehrspiloten

Wer sich mit dem Berufsbild Pilot näher beschäftigt, merkt alsbald: Dieser Job ist für viele Menschen immer noch attraktiv. Genauer betrachtet, setzen sich Piloten jedoch einem ganz besonderen Risiko aus. Neben den für eine Tätigkeit im Cockpit üblichen Gesundheitsgefahren, ist es vor allem der latent drohende Lizenzverlust, der zum Berufsalltag gehört. Gerade für Verkehrspiloten ist – ähnlich wie beim Testfahrer – eine individuelle Vorsorgeberatung geboten. Je nach Flugzeugtyp (Passagier- oder Cargoflugzeug) und Lizenz (privat oder beruflich) gilt es, individuelle Lösungen zu finden und anzubieten. Insbesondere die persönliche Absicherung von Leib und Leben steht dabei im Mittelpunkt.

Titelbild: © Yakobchuk Olena/fotolia.com Beitragsvideo: @ Deutsche Welle

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