Die extremsten Hobbies der Deutschen: Parkour

Parkour
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Eingefleischte Fans von Parkour sind ständig auf der Suche nach neuen Hindernissen und Herausforderungen. In waghalsigen Stunts trotzen sie Natur und Architektur. Erfahrene Traceure, wie Parkour-Sportler genannt werden, agieren dabei teils in schwindelerregenden Höhen und begeben sich in physische Ausnahmesituationen. Wir haben mit einem jungen Traceur über die Risikobereitschaft und Vorsorgesituation unter den Sportsfreunden gesprochen.

Was leicht aussieht, ist hartes Training

Jedes Gelände wird zum Abenteuerspielplatz. Diesen Anschein zumindest erwecken unzählige Videos, in denen Sportler mit absoluter Körperbeherrschung springend und kletternd Hindernisse überwinden. Auf dem Weg zum Ziel performen sie obendrein Flick-Flaks oder Salti und lassen es so aussehen, als seien Barrieren in Wirklichkeit errichtet, um sie mit Freude als strategische Fortbewegungspunkte zu nutzen. Aber hinter dem, was kinderleicht aussieht, stecken jahrelange Übung, volle Konzentration und manches Mal die Überwindung des eigenen inneren Warnsystems.

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„Parkour stark im Kommen“

Gaston Lalanne macht Parkour seit seiner frühen Kindheit und sprach mit der Redaktion über seine Erfahrungen:

Redaktion: Hallo Gaston, magst Du dich unseren Lesern kurz vorstellen?

Gaston Lalanne: Hallo ich bin Gaston, ich bin 22 und ich mache Parkour eigentlich schon seit meiner Grundschulzeit. Dort haben wir beim Turnen ganz viel ausprobiert und Körperbeherrschung gelernt. Später ging es dann raus ins freie Gelände, wo ich auch Kurse besucht habe, aber in einem Verein war ich nie.

Gaston Lalanne Parkour
© Gaston Lalanne

Redaktion: Ist Parkour inzwischen eine Trendsportart?

Gaston Lalanne: Naja, Freerunning und Parkour sind definitiv noch kein Mainstream. Zu viele Angebote in Gemeinschaft gibt es nicht. Aber es hat viele Elemente von Geräteturnen und wo immer ich in Turnhallen trainiert habe, fanden sich viele Gleichgesinnte. Und Parkour ist auf jeden fall stark im Kommen.

Redaktion: Hast Du viel trainiert?

Gaston Lalanne: Die viele Praxis gibt dir Sicherheit. Das ist wichtig, denn beim Parkour muss man mutig sein. Einige Tricks sind schon gefährlich. Wenn du die anspruchsvolleren Sachen machen willst, die auch cool aussehen, dann musst du üben wie verrückt. Da bleiben auch Verletzungen nicht aus, wenn du falsch landest zum Beispiel.

„Parkour ist am Ende immer auch Kopfsache“

Redaktion: Passiert das oft?

Gaston Lalanne: Na klar, beim Rückwärtssalto zum Beispiel. Das habe ich selbst erlebt bei mir und bei vielen anderen: Plötzlich streikt der Körper, die Angst blockiert und du hast zu wenig Schwung. Das ist am Ende viel gefährlicher als die Übung selber. Da habe ich mir selbst schon ein paar saftige Verletzungen zugezogen.

Parkour ist am Ende immer auch Kopfsache. Je höher du gehst, je ausgefallener deine Stunts sind, desto größer wird die Verletzungsgefahr. Oder du kannst sogar sterben. Da braucht man dann schon Mut und Selbstvertrauen, um sich zu überwinden.

Redaktion: Ist der Tod denn etwas, über das man redet unter Traceuren?

Gaston Lalanne: Schon, für manche kann es schließlich nicht hoch oder extrem genug sein. Es gibt Viele, die klettern auf verlassene Gebäude in Industriegebieten oder springen über Dächer. Das sind dann mal leicht 30 Meter Höhe. Und dann weißt du, wenn du einen Fehler machst, war es das.

„Sie machen sich keine großen Gedanken über Leben und Tod.“

Redaktion: Spielt Vorsorge darum eine Rolle?

Gaston Lalanne: Meiner Erfahrung nach sind die meisten Menschen, die Parkour machen, sehr risikofreudig. Sie machen sich keine großen Gedanken über Leben und Tod. Der Spaß steht im Vordergrund.

Ohne Vorsorge droht im Ernstfall Existenznot

Die chronische Unterversorgung gegen den plötzlichen Sterbefall, insbesondere junger Menschen, folgt laut DELA Verbraucherstudie einem Bundesweiten Trend. Gerade die Sorglosigkeit der Traceure ist es, die angesichts ihres risikobehafteten Sports leichtsinnig sein kann. Im freien Gelände kann immer etwas passieren. Sollte der Ernstfall tatsächlich eintreten, geraten die Familien, Angehörigen oder Geschäftspartner junger Unternehmer und Eltern unter Umständen in große finanzielle Not.

Familie, Angehörige und Geschäft absichern

Im Vorsorgegespräch kann hier kommunikativ, trotz der generellen Unbedarftheit der Athleten, ein Anknüpfungspunkt entstehen, denn auch die junge Generation sorgt sich um das Wohlergehen und die Sicherheit der Menschen um sie herum.

Titelbild: © Coka / Fotolia

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