Am Mittwoch, den 21. Juni findet die erste D-Lounge des Jahres statt, live in und aus Augsburg. In der Talk-Runde zum Thema Risiko:Leben ist diesmal auch Alexander Huber von den Huberbuam dabei. Der Extrembergsteiger nimmt Risiko nicht nur in kauf, er wächst auch daran. Wir haben ihn vorab um eine Definition gebeten.
Redaktion: Wie lautet Deine Definition von Risiko?
Alexander Huber: Ganz kurz und knapp zusammengefasst: Risiko stellt eine Herausforderung dar, die mit Gefahren verbunden ist.
Redaktion: Und inwiefern brauchst Du dieses Risiko, um über Dich selbst hinauszuwachsen?
Alexander Huber: Wenn ich das ganze sportlich betrachte, ist die absolute Sicherheit für mich uninteressant. Erst, wenn ein Risiko besteht, das Ziel nicht zu erreichen, entsteht ein Reiz an der Sache.
Redaktion: Schätzt Du ein Risiko für Dich selbst anders ein als für andere, für die Du Verantwortung trägst? Falls ja, warum?
Alexander Huber: Es ist ganz klar, dass das Risiko und deren Einschätzung etwas sehr persönliches ist. Wer sich ein gewisses Wissen über Dinge aneignet, minimiert sein Risiko gegenüber demjenigen, der völlig planlos an eine Sache herangeht. Es ist eine individuelle Einschätzung, bei der ich mich persönlich allerdings immer nach dem schwächsten Glied richte.
Redaktion: Ab wann gilt es hier einzugreifen? Man kann schließlich nicht davon ausgehen, dass jeder das eigene Können subjektiv und korrekt einschätzt.
Alexander Huber: Aus der Rolle eines Bergführers gesprochen ist das ganz klar. Er ist dem Gast technisch und aus Sicht des Erfahrungsschatzes so weit überlegen, dass er die Risikoeinschätzung für seinen Klienten vollständig übernehmen muss. Kompetenz und Erfahrung sind nie exakt gleich verteilt. Die Gruppe ist daher immer nur so stark wie das schwächste Glied. Und auf genau das gilt es immer Rücksicht zu nehmen.
Redaktion: Ändert sich die eigene Einschätzung von Risiko mit der Erfahrung? Oder bleibt das Risiko an sich das gleiche, nur das Gefühl dafür wird ein anderes?
Alexander Huber: Das Risiko ist immer stark von Wissen und Erfahrung abhängig. Ein einfaches Beispiel ist das Risiko des Straßenverkehrs. Während es für Kinder, denen die Kompetenz der Risikoeinschätzung noch fehlt, relativ hoch ist, ist das Risiko für einen Erwachsenen hier doch recht überschaubar. Er erkennt eine mögliche Gefahr, kann aber auch einschätzen, ob die Straße frei ist, um sie zu überqueren. Die Gefahr ist unabhängig von den jeweiligen Personengruppen gegeben. Wie hoch das Risiko ist, hängt jedoch stark von dem persönlichen Wissen sowie der Kompetenz ab.
Redaktion: Bedeutet das im Umkehrschluss: Je häufiger etwas passiert, desto mehr Erfahrungswerte, ergo weniger Risiko in der Zukunft?
Alexander Huber: Ja, das trifft zu, denke ich. Je öfter man sich mit entsprechenden Gefahrensituationen auseinandersetzt oder sich damit konfrontiert, umso mehr lernt man. Eine Garantie ist das selbstverständlich nicht.
Auch Ihr wollt an der D-Lounge teilnehmen und Alexander Huber sowie unsere weiteren Talk-Gäste live erleben? Dann nutzt jetzt noch die Chance zur Anmeldung für eine Anmeldung vor Ort oder das digitale Event. Weitere Infos sowie die kostenlose Registrierung findet Ihr unter folgendem Link.
Titelbild: © Jan Vincent Kleine