Abschied von vier Pfoten: wenn der beste Freund des Menschen stirbt

Hund einschläfern 1

Es ist eine Situation, die wir Hundebesitzer uns nicht vorstellen möchten: Unser Hund altert, es mehren sich die Anzeichen, dass seine Zeit gekommen ist. Jetzt müssen wir überlegen, was zu tun ist. Wenn sich abzeichnet, dass der Hund so krank und alt ist, dass sein Hundeleben nicht mehr lebenswert erscheint, dann steht die Frage im Raum: einschläfern oder nicht?

Martin Markowsky ist als Versicherungsmakler auf Hunde spezialisiert. Er kennt aus der Praxis nur eine Antwort, wenn der Lebensweg des Hundes erkennbar am Ende angekommen ist: „Ich bin absolut dafür, das Leid für den Hund so gering wie möglich zu halten. Wir haben die Möglichkeit, diese Entscheidung für unseren Hund zu treffen“, erklärt er. „Und wir können die Entscheidung nicht nur treffen, wir müssen sie treffen.“ Dann ist es an der Zeit, den Hund gehen zu lassen, auch wenn wir ihn gerne noch länger um uns hätten.

Auf dem letzten Weg begleiten

Paule mit Herrchen und Hundespezialist Martin Markowsky

Wenn die Entscheidung gefallen ist, dem Hund unnötiges Leid zu ersparen, stehen Hundebesitzer vor einer weiteren schweren Entscheidung: Bin ich auf den letzten Lebensmetern meines Hundes mit dabei? Martin Markowsky erklärt hier seine Einstellung: „Man darf nicht kneifen! Du bist für deinen Hund seine ganze Welt und im schlimmsten Moment darf er nicht in zwei fremde Gesichter beim Tierarzt schauen.“

Natürlich gibt es andere Meinungen, wie auch Martin Markowsky einräumt: Wenn Menschen sich zwingen müssen und mit der Situation überfordert sind, wird der Hund noch nervöser, denn jetzt macht er sich auf dem Sterbebett Gedanken über dich. In einer solchen Situation kann es für den Hund besser sein, wenn Herrchen oder Frauchen nicht dabei sind. Vielleicht hilft es den Hundeeltern, wenn der Hund zu Hause einschläft. Für den Hund sei es allemal die bessere Lösung, wenn er in gewohnter Umgebung seine letzte Reise antrete, erklärt Martin.

Wo findet der Hund die letzte Ruhe?

Wenn der Hund eingeschlafen ist, stellt sich natürlich die folgende Frage: Wo soll er die letzte Ruhe finden? Tatsächlich wollen die meisten, dass ihr Hund – wenn möglich – in der Nähe bleibt, vielleicht im Garten. Möglich ist das durchaus, erklärt Hundeprofi Martin: „Ja, man darf den Hund tatsächlich im eigenen Garten beerdigen. Dazu muss man aber einige Vorschriften beachten. Der Hund darf zum Beispiel nicht in einem Wasserschutzgebiet beigesetzt werden, er darf nicht an einer ansteckenden Krankheit gelitten haben, die Nähe zu öffentlichen Wegen ist zu meiden und der Hund muss mindestens 50 Zentimeter tief beerdigt werden.“ Tatsächlich wählen viele Hundebesitzer heute eine Feuerbestattung und bekommen dann die Urne mit der Asche des Hundes ausgehändigt.

Trauerzeit nehmen!

Viele Menschen stürzt der Verlust des Vierbeiners in tiefe Trauer. Und die äußert sich bei jedem anders. Der eine möchte sich sofort wieder einen Hund anschaffen, andere brauchen etwas Zeit und Abstand, um sich auf einen neuen Hund einlassen zu können – auch, um nicht immer wieder auf den Vergleich von „altem“ und „neuem“ Hund zu kommen. Jeder muss hier für sich selbst einen Weg finden, wie er mit dem Verlust umgeht. Auf jeden Fall gilt aber für Martin aus seiner Praxis ein Motto für fast alle uneingeschränkt: „Einmal Hundebesitzer, immer Hundebesitzer!“

Titelbild: © tmart_photo / stock.adobe.com, Beitragsbild: © Martin Markowsky