Die Daten-Müllabfuhr: Digital Cleaning

Datenmüll, Digital Cleaning

Beim Frühjahrsputz nehmen sich Menschen besonders viel Zeit, um im eigenen Zuhause aufzuräumen und auszumisten. In unserer zunehmend digitalen Gesellschaft wäre es bestimmt sinnvoll, eine ähnliche Tradition im Herbst einzuführen. Wir gehen dem überschüssigen Datenmüll an den Kragen. Doch was kann weg? Und was hilft bei der Organisation? Wir helfen Euch beim Entrümpeln.

Data unser im Himmel

Die Menge an Daten, die wir jeden Tag produzieren und konsumieren, wächst exponentiell. Vom Herunterladen von Anwendungen und Dateien über das Anhäufen von E-Mails bis hin zu temporären Dateien, die von Websites erstellt werden – unsere Geräte speichern ständig Daten. Aber wie oft überlegen wir uns, welche dieser Daten wirklich notwendig sind und welche einfach nur Datenmüll? Und warum sind überflüssige Anwendungen, zwischengespeicherte Daten und ungenutzte Accounts ein Problem?

  • Verlangsamte Geräteperformance: Zu viel gespeicherter Datenmüll kann die Geschwindigkeit von Computern, Smartphones und Tablets beeinträchtigen, da sie mehr Ressourcen verbrauchen, um nicht benötigte Daten zu verarbeiten.
  • Speicherplatz: Große Mengen an Datenmüll können wertvollen Speicherplatz belegen, was insbesondere auf Geräten mit begrenztem Speicher zu Kapazitätsproblemen führen kann.
  • Sicherheitsrisiken: Veraltete Software oder Apps können Sicherheitslücken aufweisen, die von Hackern ausgenutzt werden können.

In der Cloud, wie auf Erden

Beim digital Cleaning handelt es sich um das virtuelle Pendant zum analogen Aufräumprozess. Zunächst mal heißt das: Alles was unnötig ist, darf weg. 

„In Deutschland haben die Nutzer derzeit durchschnittlich 90 Apps installiert, wovon jedoch nur circa 30 tatsächlich verwendet werden“, 

ergab eine Studie der Marktforschungsinstitut-App Annie. Wenn eine App oder ein Programm seit mehreren Monaten ungenutzt auf dem Smartphone oder Rechner liegt, dann ab in den Müll damit.  Auch Dokumenten, Bildern oder anderen Dateien, die Ihre Nutzungsdauer überschritten haben, dürfen in den Papierkorb. Wer seine Fotosammlung nicht löschen möchte, kann auf eine externe Festplatte zurückgreifen und daraus ein digitales Bilderbuch machen. Dann aber bitte direkt sortiert nach Datum oder Ereignissen.

Das führt uns auch direkt zu Schritt zwei: Klare Ordnerstrukturen und ein ordentlicher Desktop. Hier gilt dasselbe wie in der realen Welt – wenn alles klar benannt ist und seinen festen Platz hat, dann ist immer klar, wo welche Dateien zu finden sind. 

In Schritt drei geht es den E-Mails und Accounts an den Kragen. Alte Accounts, die nicht mehr genutzt werden, aber noch personenbezogene Daten wie Adresse oder Kontonummer gespeichert haben, stellen ein Risiko dar. Wer sie nicht löschen möchte, sollte checken, ob das Passwort noch sicher ist. Ansonsten gehört der Account deaktiviert. 

E-Mail Newsletter sind nicht unbedingt ein Sicherheitsrisiko, aber können durchaus nervig sein und dafür sorgen, dass wichtigere E-Mails untergehen. Die Devise lautet also: alles was nicht gelesen wird abbestellen. Falls Ihr dabei kein Land seht, gibt es hierfür Online-Tools, die mit verschiedenen Mail-Programmen kooperieren. 

Diese drei Schritte alleine sollten schon für mehr Speicher und Klarheit auf den Geräten sorgen, aber wer noch einen Schritt weitergehen möchte, hat eine weitere Option. Es gibt Cleaning-Programme, die den PC nach unnötigen temporäre Dateien, Cache-Dateien, oder Duplikaten durchsuchen und diese automatisch löschen. Je nach Alter des Gerätes kann hier eine beträchtliche Menge an Daten in den Müll verschoben werden. So kann auch ein alter Computer wieder deutlich flotter werden. 

Und führe uns nicht in Versuchung…

In einer Zeit, in der Daten ein so zentraler Bestandteil unseres Lebens sind, ist es unerlässlich, dass wir uns die Zeit nehmen, um unsere digitale Umgebung genauso sauber und organisiert zu halten wie unsere physische. Digital Cleaning sollte zu einer regelmäßigen Gewohnheit werden – nicht nur für die Effizienz unserer Geräte, sondern auch für unsere digitale Sicherheit und unseren Seelenfrieden. Wenn Ihr den Prozess einmal gründlich durchführt, dann heißt es nur noch: am Ball bleiben. Neue Dateien gehören immer direkt in die entsprechenden Ordnerstrukturen und E-Mail Newsletter direkt wieder abbestellt oder gar nicht erst abonniert. Damit tut Ihr nicht nur Euch selbst einen Gefallen, sondern auch der Umwelt. Denn allein in 2020 wurden durch digitalen Datenmüll 5,8 Millionen Tonnen CO₂ verursacht. 

Ein Blick in unseren 2weekly Newsletter lohnt sich aber selbstverständlich immer.

Titelbild © Kodjovi