“Könnt ihr mich hören?“, „Kannst du’s nochmal wiederholen? Du warst gerade weg.“ So oder so ähnlich lauten wohl die meist gehörten Sätze dieser Tage. Face to face meetings waren einmal, ein freundliches Lächeln und Winken in die Webcam ersetzen Handschläge und Umarmungen.
Vermittler, die weiterhin den Kontakt zu ihren Kunden pflegen möchten, greifen auf die digitale Beratung zurück. Doch die erste Frage, welche vor jeder Video-Konferenz stattfindet, lautet meist: „Über welches Videoberatungs-Tool sollen wir kommunizieren?“.
Wer erst jetzt in die Videoberatung einsteigt, ist an der Flut der Videoberatungs-Tools erstmal überfordert. Messaging-Dienste gibt es wie Sand am Meer, da ist der Überblick schnell verloren. Welcher Dienst hat welche Vor- und Nachteile? Wir nehmen fünf davon unter die Lupe!
Vorbereitung ist alles
Bevor die Aufarbeitung mit den verschiedenen Programmen beginnt, sind erstmal PC oder Laptop mit Mikro, stabiles Internet und eine Webcam erforderlich. Denn die Qualität der Hardware ist Voraussetzung für gute Meetings. Die Software der Messaging Dienste sind entweder direkt im Web oder als Download zur Installation verfügbar. Viele bieten sogar kostenfreie Versionen an.
Flexperto
Wer nach einer guten Allroundlösung mit leicht verständlicher Usability sucht, ist bei Flexperto richtig. Die selbsternannte Communication Cloud bündelt den gesamten Vertriebsprozess mit einem Tool und ist auf die Versicherungsbranche angepasst und entwickelt. An Funktionen existieren nicht nur die Basics wie das Teilen von Bildschirmen und Whiteboards oder das Setzen einer elektronischen Unterschrift. Sondern auch eine integrierte Terminvereinbarungs-Software hilft dem Vermittler bei der Kundenkommunikation.
Vorteile:
- Browser-basiert
- Nachrichten per WhatsApp, SMS, Facebook & Co.
- Leicht verständlich
Nachteil:
- Teuer
Snapview
Snapview unterstützt den Vertriebsprozess vom Erstkontakt bis hin zur Beratung. Das Teilen von Bildschirmen und Whiteboards ist ebenso möglich wie die digitale Signatur. Auch Terminkoordinierungen bietet die Plattform an. Snapview spezialisiert sich auf die Versicherungs-, Finanz- und Reiseberatung, e-Commerce, Recruiting sowie Telemedizin. Eine Installation ist für die App nicht notwendig.
Vorteile:
- Browser-basiert
- Leicht verständlich
Nachteil:
- Wenige Zusatzfunktionen
Zoom
Zoom präsentiert sich mit einer schnell zu verstehenden Usability und einer kostenlosen Basic Version. Auch Features wie HD-Sprach- und Videowiedergabe, Ansichtenwechsel sowie Collaboration Features wie beispielsweise Bildschirmfreigaben oder Breakout-Räume tragen zum Erfolg bei.
Bei der kostenlosen Version kann eine unbegrenzte Anzahl von Videokonferenzen mit bis zu 100 Leuten stattfinden. Die Konferenz ist dann allerdings auf 40 Minuten begrenzt.
Vorteile:
- Viele Zusatzfunktionen
- Kostenloses Basic Paket
Nachteil:
- 40 Minuten Begrenzung bei Basic Version
- Installation notwendig
GoToMeeting
GoToMeeting ermöglicht Unternehmen, anhand von Audio- und Videoformaten im Konferenzstil online zu arbeiten. Dabei integriert das Tool nicht nur klassische Konferenzen, sondern auch jede Menge Special Features in der Enterprise Version. Dazu zählt beispielsweise auch die Möglichkeit, die Maus oder Tastatur-Kontrolle anderer Anwesender zu übernehmen.
Vorteile:
- Viele Zusatzfunktionen
- HD Qualität
Nachteile:
- Maximal sechs Teilnehmer bei Videokonferenzen
Skype
Die bereits seit 2003 existierende Marke von Microsoft bezeichnet sich selbst als Instant-Messaging-Dienst. Skype hat einiges im Produkt-Portfolio zu bieten: Von normaler Bild-oder IP-Telefonie über Videokonferenzen und Instant-Messaging, bis hin zum Screen-Sharing, der Messaging-Dienst sorgt für angemessene Möglichkeiten. Im Gegensatz zu allen anderen Videoberatungs-Tools ist Skype komplett kostenlos.
Vorteile:
- Kostenlos
- Großer Kundenstamm
Nachteile:
- Basic Features
Und was ist nun das Richtige?
Für Makler, die digitale Tools nutzen wollen, ist neben den Features der Softwares vor allem die DSGVO-Konformität relevant. Denn diese schreibt einen „Datenschutz durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen“ vor (Art. 25 DSGVO). In der Praxis zählen daher folgende zwei Punkte:
- EU-Dienste vorziehen
- Dienste mit datenschutzfreundlichen Einstellungen wählen
DSGVO-konform sind alle fünf Dienste. Jedoch haben die Videotool-Riesen Zoom, Skype und GoToMeeting ihren Sitz in den USA. Flexperto und Snapview hingegen gründeten in Deutschland. Ebenfalls ist darauf zu achten, die Kommunikationsteilnehmer über die Zwecke, Art und den Umfang der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen des Webinars zu informieren (Art. 12, 13 DSGVO). Im Zweifelsfall entscheidet ein Datenschutzexperte, welcher Dienst für den einzelnen Vermittler zu bevorzugen ist.
Video-Call | |||||
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Bildschirm teilen | |||||
Whiteboard teilen | |||||
Elektr. Unterschrift | |||||
Installation notwendig | |||||
DSGVO-konform | |||||
Preis pro Monat | 39,00 € – 999,00 € | 29,95 € | 0,00 € – 18,99 € | 10,75 € – 14,33 € | kostenlos |
Titelbild: ©JustLife/ stock.adobe.com
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