Riskante Hobbys: Als Skitourengeher über alle Berge und darüber hinaus

Skitouren Riskante Hobbys: Als Skitourengeher über alle Berge und darüber hinaus

Höher, schneller, weiter. Berge, Hänge, Täler. Laufen, wandern, fahren. Die Rede ist vom Skitourengehen, ein Trend, der besonders die vergangenen Jahre immer mehr auflebt. Thomas Bucher, Pressesprecher des Deutschen Alpenvereins (DAV), verrät, warum Skitouren so im Kommen sind und welche Risiken sie bergen.

Die Erlebniserfahrung: Vom Sport bis zur natürlichen Umgebung

„Es lebe der Sport, er ist gesund und macht uns hort, er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung, er ist beliebt bei oid und jung.“ Und damit sollte Reinhard Fendrich recht behalten. Skitourengehen ist ein sportliches Rundumprogramm. Neben der sportlichen Betätigung, die uns weiter jung und fit hält, gibt es aber auch noch weitere Vorteile. Thomas Bucher, Pressesprecher des Deutschen Alpenvereins (DAV)sagt dazu:  „Skitourengehen ist ein Erlebnis, dass wir sonst in der Welt im Tal so nicht kennen. Im Flachland gibt es Zäune, Parkplätze, Schilder und Co. Beim Skitourengehenbin ich in einer anderen Welt, in einer Art Wildnis, und dort bin ich für mich selbst verantwortlich und muss die Umgebung um mich herum mit wachen Sinnen wahrnehmen.“

Schritt für Schritt: So funktioniert es

Skischuhe an, Ski eingepackt und los geht’s – so schnell funktioniert es dann aber doch nicht. Denn bevor es den Berg hinauf geht, benötigen angehende Winterbergsteiger eine gewisse Ausrüstung. Neben Tourenski, Tourenbindung, Tourenskischuhen und den Skifellen braucht es noch weitere Accessoires. Am wichtigsten: Die Notfallausrüstung bestehend aus Lawinenverschüttetensuchgerät, Lawinensonde und Lawinenschaufel. Dazu alles, was für den Aufenthalt im eisigen Bergwinter nötig ist an Kleidung, Rucksack, Biwaksack und so weiter. Aber Vorsicht: Die Ausrüstung alleine reicht bei Weitem nicht. Denn wer damit nicht umgehen kann, hat auch nichts davon.

Beim Skitourengehen geht es mit eigener Kraft rauf auf den Berg. Eine spezielle Skitouren-Bindung, die für den Auf- als auch Abstieg geeignet ist, und Steigfelle sind die entscheidenden Handwerkszeuge. Ist der Bergsteiger am Ziel angelangt, nimmt er die Felle ab und stellt die Bindung und die Schuhe fest, um, wie auch beim Alpinskifahren, den Weg nach unten zu anzutreten.

An- und Aufstieg durch Corona: Skitourengehen im Trend

Dass es durch die Pandemie einen rasanten Anstieg der Skitourengeher gibt, kann der Experte nicht bestätigen. „Für eine solche Prognose ist es noch zu früh.“ Die Szene habe sich auch schon vor Corona innerhalb von zwanzig Jahren auf rund 600.000 Skitourengeher verdreifacht. Wahrscheinlich sei es aber schon. dass der Lockdown dem Sport nochmal einen Boom verpasst habe, so der Experte.

„Aktuell sind nur manche Wintersportarten möglich, und dazu gehört auch das Skitourengehen.“ – Thomas Bucher

Less risk, more fun: Risiko minimieren

Unerfahrene Sportler sollten sich unter keinen Umständen auf eigene Faust auf Skitour begeben. „Am riskantesten ist es, wenn jemand keine Ahnung hat und einfach so losgeht”, verrät der Experte in diesem Zusammenhang. “Das ungesicherte winterliche Gebirge steckt voller Gefahren. Kälte, kurze Tage, Schnee und Lawinen spielen dabei die Hauptrollen.“

Appell des Experten: Mehr Leute, weniger Wissen

All diese Risiko-Faktoren sind für Einsteiger kaum in den Griff zu kriegen. Deshalb rät Thomas Bucher, sich erfahrenen Tourengeherinnen und Tourengehern anzuschließen – oder am besten gleich einen Kurs zu besuchen. Und wenn das aus Corona-Gründen derzeit nicht geht? „Die Berge laufen nicht weg, und der nächste Winter kommt bestimmt.“

Comedian Harry G hat sich ebenfalls bereits näher mit dem Skitourengehen beschäftigt. Doch Vorsicht, der echte, leidenschaftliche Skitourengeher wird sich wahrscheinlich in dieser Satire nicht wiedererkennen.

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Titelbild: ©Piotr Golemo/stock.adobe.com