Vorsicht heiß: So reagiert der Körper auf Hitze

Hitze

Uns steht ein sehr heißer Sommer bevor. In seiner Zehn-Tage-Vorhersage (Stand 13.07. 2022) sagten Wettervorhersagen im Südwesten beispielsweise 38 Grad Celsius vorher. Ansonsten ist es mit 30 bis 36 Grad auch nicht kühler. Auch im Norden könnten die Temperaturen auf bis zu 33 Grad ansteigen. Doch ab welchen Temperaturen wird es tatsächlich für den Körper gefährlich und wie sehen die physischen Reaktionen auf diese Hitze aus?

37 Grad und es wird bitte nicht heißer

Der Körper hat gewissermaßen ein hauseigenes Thermostat, an dem bitte nicht gedreht werden soll. Unser Gehirn und unsere Organe sind auf eine konstante Körperkerntemperatur von 37 Grad Celsius eingestellt und sollten diesen Wert idealerweise maximal um 0,5 Grad über- oder unterschreiten. Um das sicherzustellen, reagiert der Körper ständig auf die Außentemperatur und versucht durch verschiedenste regulative Maßnahmen einen Ausgleich zu schaffen. Bei Kälte ergreift der Körper wärmende Maßnahmen, bei Hitze sind es abkühlende Vorgänge. Wie effizient das funktioniert, hängt dabei von der körperlichen Gesundheit, dem Alter und äußeren Einflüssen ab.

Von Schweißperlen bis zum Hitzschlag 

Die erste Maßnahme bei zu großer Hitze im Körper steuert die Hautdurchblutung. Es wird mehr Blut in die Haut verlagert, um Wärme nach Außen abgegeben. Das hat aber auch zur Folge, dass der Blutdruck sinkt, die inneren Organe sowie Muskel weniger Blut und Sauerstoff erhalten und das Herz-Kreislauf-System insgesamt stärker gefordert wird. Dadurch setzt schneller die Erschöpfung und Müdigkeit ein. 

Eine weitere Reaktion auf eine zu hohe Temperatur ist das Schwitzen. Es ist besonders effektiv, da durch das Verdunsten des Schweißes ein kühlender Effekt entsteht. Innerhalb von einer Stunde können gerne mal bis zu zwei Liter Schweiß ausgestoßen werden, weshalb im Sommer immer der Appell gilt, genügend Wasser zu trinken. 

Schafft es der Körper nicht, die Temperatur ausreichend auszugleichen, entstehen Folgeerscheinungen, die mitunter schwerwiegende Nachwirkungen haben können und bis hin zum Tod führen können, wenn sie nicht behandelt werden. Diese Grafik von Galileo fasst die verschiedenen Abstufungen zusammen: 

 Beim Hitzschlag unterscheiden Mediziner zwischen dem klassischen und dem anstrengungsbedingten Hitzschlag. Ersterer betrifft vor allem Kinder, Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen, deren Körper Temperaturen schlechter ausgleichen können, während letzterer auch junge gesunde Menschen treffen kann, die sich in der Hitze beispielsweise durch Sport überanstrengen. 

Was hilft gegen die Hitze 

Hitzschläge sind im Sommer keine Seltenheit. Obwohl sie zu 100 Prozent heilbar wären, würden sich betroffene unmittelbar in Behandlung begeben, kommt es leider immer wieder zu Todesfällen. Wer jemanden beobachtet, der aufgrund der Hitze zusammenbricht, sollte nach dem verständigen des Notarztes unbedingt versuchen, die Person zu kühlen, beispielsweise mit Eis oder einem nassen Handtuch.

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Doch damit es gar nicht so weit kommt, sollte jeder im Sommer diese Tipps befolgen:

  • Genug trinken – zwei bis drei Liter pro Tag, um Dehydrierung zu vorzubeugen.
  • Leichtes Essen – beispielsweise Salat und Obst, um den Körper nicht zusätzlich mit Verdauung zu belasten. 
  • Lockere Kleidung und ein Sonnenhut, um den Wärmeaustausch zu begünstigen und einen Sonnenstich zu vermeiden. 

Titelbild: © ikostudio/stock.adobe.com