Zahl des Monats: Pessimismus für die Wirtschaft?

Ifo-Index: Pessimismus für die Wirtschaft?
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Im Zuge der Coronavirus-Krise schließen Betriebe rund um die Welt die Türen. Diejenigen Unternehmen, die nicht schließen, müssen auf Kurzarbeit zurückgreifen. Die Maßnahmen, die dafür sorgen sollen, dass sich das neue Coronavirus nicht allzu schnell verbreitet, sorgen nun für eine schwächere Wirtschaft. Das ifo-Institut zeigt das besonders drastisch. Und veröffentlicht den stärksten Einbruch des ifo-Index seit 1991.

Minus 20,8

Dem ifo-Institut zufolge kommt in den kommenden drei Monaten ein Rückgang der Wirtschaftsleistung auf die deutsche Industrie zu. Der ifo-Index der Produktionserwartungen brach demzufolge von plus 2,0 auf minus 20,8 Punkte ein. Einen so starken Rückgang habe es dem ifo-Institut seit Beginn der Umfrage 1991 nicht gegeben. Selbst in der letzten großen Finanzkrise von 2008 sank fiel der Index “nur” um 13,3 Punkte. Und damit nicht genug: Der Leiter der Befragungen, Klaus Wohlrabe, geht davon aus, dass diese Entwicklung noch nicht die ganze Wahrheit zeige. „Vermutlich ist die Entwicklung noch unterzeichnet, weil die meisten Antworten bis Mitte des Monats März eingingen“, sagte er dazu in einer Pressemitteilung.

Die Autobranche im ifo-Index

Die Autoindustrie ist dem ifo-Institut zufolge besonders von dem Rückgang betroffen. Hier fiel der ifo-Index von plus 4,2 Punkte auf minus 36 Punkte. Weiterhin sehen die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren einen starken Rückgang (von plus 2,9 Punkten auf minus 32 Punkte). Ähnlich sah es beim Maschinenbau aus (von minus 10 auf minus 24 Punkte).

„Die Chemiebranche fühlt sich weniger stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen“, sagt Wohlrabe dazu.

Noch keine Auswirkungen im Februar

Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, hatte die Corona-Pandemie im Februar noch keine allzu starken Auswirkungen auf die Industrie. Demzufolge sei der preisbereinigte Auftragseingang nach vorläufigen Angaben im Vergleich zum Januar 2020 um 1,4 Prozent gesunken. Ohne Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe um 1,1 Prozent höher als im Vormonat.

Titelbild: ©AZImages / stock.adobe.com

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