Zahl des Monats: Streaming als Corona-Trend

Streaming auf Netflix

Während der andauernden Corona-Krise belasten die Ausgangsbeschränkungen Bürger rund um die Welt. Videostreaming-Plattformen wie Netflix, Amazon oder Disney+ profitieren im Gegensatz zur Wirtschaft allerdings davon. Erst in der vergangenen Woche hatte Netflix neue Zahlen veröffentlicht. Das Ergebnis: Die Erwartungen von Analysten und Börse sind weit übertroffen. Und das Streaming auf Netflix stieg global an. Wir zeigen, warum der Konzern damit zu den Gewinnern der Pandemie gehört – und warum die 64 unsere Zahl des Monats ist.

64 Millionen Zuschauer

Das Flaggschiff unter den Plattformen verzeichnet derzeit 150 Millionen zahlende Abonnenten weltweit. Doppelt so viele, wie für den jetzigen Zeitpunkt von Analysten geschätzt. Der Umsatz im Quartal stieg auf fast sechs Milliarden US-Dollar, nach viereinhalb Milliarden im Vorjahreszeitraum.

Überraschende Highlights

Die Streaming-Plattform ist so beliebt, dass Netflix erst vor wenigen Wochen in 100 Ländern die Top-Ten-Listen einführte. Sie zeigt täglich die zehn meistgesehenen Produktionen des Anbieters an. Allesamt die Erwartungen übertreffend. Ein klarer, dennoch überraschender Favorit: Die Doku-Serie “Tiger King” über US-amerikanische Wildkatzenzüchter, die schließlich dem eigenen Größenwahn zum Opfer fallen. Wie die Tagesschau berichtete, mauserte sich sie Produktion mit 64 Millionen Zuschauern zum Überraschungserfolg. Auch die Quoten neuer Staffeln bereits bekannter Serien – wie Haus des Geldes oder die dritte Staffel der Krimi-Reihe “Ozark” – profitieren von dem Lockdown. Die neuen Folgen letzterer verfolgten 29 Millionen Zuschauer von zu Hause aus. Auch deutsche Produktionen – ursprünglich geplant als Kinofilm – disponieren krisengerecht um. So streamt der Film zur einstigen Erfolgsserie „Berlin, Berlin“ anstatt am 8. Mai im Kino zu scheinen, direkt auf Netflix.

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Drohender Produktionsstopp?

Bei Netflix-Nutzern machte sich indessen außerdem die Sorge breit, Produktionen kommender Inhalte könnten unter der Pandemie leiden. Chief Content Officer Ted Sarandos, verantwortlich für die Inhalte – gibt jedoch Entwarnung. Für das kommende Jahr seien alle Inhalte bereits in der Post-Production. Auch die Mitarbeiter des Konzerns arbeiten derzeit im Home Office. In Island und Südkorea werde aktuell sogar noch gedreht. Laut Meinung des Konzerns werden sich die positiven Zahlen jedoch nicht konstant halten. Denn sollte die Pandemie andauern und sich der Arbeitsmarkt verschlechtern, werden Nutzer voraussichtlich auch bei ihren Streaming-Abos auf Netflix einsparen.

Titelbild: ©BullRun/stock.adobe.com

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