Jobs am Limit: Die Cyborg-Psychologin

Jobs am Limit: Die Cyborg-Psychologin
Jobs am Limit: Die Cyborg-Psychologin

Unsere Welt dreht sich immer schneller, technologisch scheint wirklich nichts mehr unmöglich. Auch medizinisch nicht. Schon heute gibt es künstliche Gliedmaßen, die mit den Nervenbahnen des Träger-Organismus verbunden sind. Es gibt Implantate und künstliche Organe, die sich nahtlos in den menschlichen Organismus einfügen. Aber welche Auswirkungen haben solche Eingriffe auf die Psyche? Können die Patienten eine Verbindung zu ihren künstlichen Körperteilen herstellen? Hier helfen künftig Cyborg-Psychologinnen und -Psychologen.

Tradition trifft Moderne

Unser aller Arbeitswelt hat sich bereits massiv gewandelt. Traditionelle Berufsbilder sterben sukzessive aus – neue etablieren sich. Aber nicht alle traditionellen Berufe verschwinden – vielmehr wandeln sie sich mit den Entwicklungen unserer Zeit. Immer dann, wenn die Basis ein zu jeder Zeit existierendes Bedürfnis ist. So werden Berufe, die uns Nahrung, ein Dach über dem Kopf und Fortbewegung ermöglichen, ziemlich sicher nicht aussterben. Andere wiederum, die sich mit dem Menschen selbst – seiner Physis und seiner Psyche – beschäftigen, bleiben – aber wandeln sich. Und so werden eben zukünftig Psychologen Menschen unter anderem dabei helfen, sich mit ihrer robotischen Handprothese oder ihrem künstlichen Herz zu identifizieren. 

Menschen und Maschinen müssen lernen, miteinander zu leben

In naher Zukunft werden den Menschen also Psychologen und Psychotherapeuten dabei helfen, künstliche „Ersatzteile“ an oder in unserem Körper zu akzeptieren und anzunehmen. Sie helfen ihren Patienten dabei, „als ein Cyborg zu leben“. Doch sie werden auch Menschen, die Probleme haben, zwischen Realität und virtueller Welt zu unterscheiden, unterstützen. Zum Beispiel diejenigen, die entweder in virtuellen (Spiel- beziehungsweise Game-)Welten gefangen sind oder auch denen, die der rasanten Entwicklung nicht (mehr) folgen können.

Alt werden ist nichts für Feiglinge

Ein weiterer Fakt, der unter anderem auch psychische Aspekte tangiert ist, dass wir immer älter werden. Auch damit haben einige Probleme, klar zu kommen. Schließlich hat mit dieser Entwicklung der dritte und letzte Lebensabschnitt – nach Kindheit/ Jugend und Arbeitsleben – eine ganz neue Bedeutung. Der Mensch erlebt den viel zitierten Ruhestand immer länger. Das eröffnet auf der einen Seite vielseitige Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und eventuell noch einmal ganz neu zu erfinden, auf der anderen Seite ist genau dies eine neue Herausforderung, mit der erst einmal umgegangen werden muss. Zudem erlebt die heutige Generation auf diese Weise das eigene Altern intensiver und länger. Und auch damit muss sie umzugehen lernen.

Nostalgie stirbt nie

Ein anderes Problem, mit dem manche zu kämpfen haben, ist das Gefühl von Verlust. Viele kennen den Satz „Früher war alles besser!“. Wahlweise lässt sich dieser mit „…war alles schöner!“ oder „…war alles einfacher!“ ersetzen oder ergänzen. Dieser Satz liegt vor allem jenen auf den Lippen, die sich besonders schwer damit tun, Veränderungen anzunehmen und sich anzupassen. Menschen, die mehr in der Vergangenheit leben, als in der Gegenwart. Auch ihnen kann dabei geholfen werden, sich der veränderten, komplexen Realität anzunähern und irgendwann damit leben zu können.

Technik, die begeistert

Bei all diesen psychischen beziehungsweise psychologischen Aufgabenstellungen kann wiederum modernste Technik ausgesprochen hilfreich sein. Bleiben wir beim letzten Beispiel: der Nostalgie – dem „der-Vergangenheit-verhaftet-sein“. Diese Vergangenheit lässt sich durch Augmented oder auch Virtual Reality zurückholen… zumindest für therapeutische Zwecke.

Titelbild: Drobot Dean / stock.adobe.com