Risiko Fernweh: Berge und Eis

Risiko Fernweh: Berge und Eis

Es muss nicht immer der Strandurlaub sein. Grade, wenn es hierzulande im Sommer immer heißer wird, sehnt sich der ein oder andere nach einer kühlen Erfrischung. Doch ein Abenteuerurlaub im Eis steckt voller Tücken.

Ableben in Alaska

Alaska, der mit 1,7 Millionen Quadratkilometern größte Bundesstaat der USA, lockt mit seiner wunderschönen und unberührten Natur immer wieder Touristen aus aller Welt an. Doch mit den eisigen Temperaturen dort wird jede Aktivität gefährlicher. So wurden 2019 zwei Touristen aus Deutschland und ein Tourist aus Österreich in einem Gletschersee aufgefunden. Die zwei Männer im Alter von 67 und 62 Jahren sowie die 67-jährige Frau wollten laut Spiegel den See am Valdez-Gletscher mit einem aufblasbaren Boot entlangfahren. Die genaue Todesursache ist nicht bekannt, jedoch vermuten die Behörden in Alaska, dass die drei Touristen erfroren sind. Durch herabstürzende Eisbrocken vielen sie vermutlich ins Wasser und erfroren anschließend. „Wenn diese Eisstücke ins Wasser fallen, entsteht ein riesiger Wirbelstrom. Das Wasser ist sehr kalt“, sagte ein Sprecher der Anchorage Daily News über die damalige Todesursache der Reisenden.

Party auf Eis gelegt 

Wem es bei seinem Urlaub in Moskau im Winter doch etwas zu kalt wird, der kann sich bei sogenannten Banja-Partys wieder ein wenig aufwärmen. Dabei handelt es sich nämlich um das Feiern in einer Sauna, unter Verwendung spezieller Aufgüsse. Doch Vorsicht bei der Aufgusswahl. Bei einer Geburtstagsparty kippten die Gäste laut stern.de 25 Kilogramm Trockeneis in das Becken, um Spezialeffekte wie Nebel und Sprudel zu erzeugen. Tragischerweise wurde dabei so viel Kohlendioxid freigesetzt, dass es bei einigen Besuchern der Party zu Erstickungssymptomen kam. Schließlich verstarben drei der 18 Partygäste.

Bergung in den Bergen

Auch ein Urlaub in den Bergen kann belebend sein – zumindest so lange die Bergsteiger und Skifahrer gut auf sich und ihre Umgebung Acht geben. In Österreich sind laut infranken.de im vergangenen Jahr 272 Menschen ums Leben gekommen. Eine der Hauptursachen:Abstürze. 

Doch auch höhere Gewalt fordert oft genug Opfer. In Italien kam es an der Marmolata, dem höchsten Berg der Dolomiten, erst vor knapp einer Woche (05.07.2022) zu einem Gletscherbruch. „Beim Überflug mit dem Hubschrauber haben wir gesehen, dass eine 200 Meter breite und 80 Meter hohe Eisflanke abgebrochen ist. Diese gewaltige Eis- und Geröllmasse ist von 3.200 Metern bis auf 1.800 Meter Seehöhe hinabgestürzt“, erklärt jemand aus dem Rettungsteam gegenüber der Südtiroler News. Zwei Bergsteiger haben das Unglück überlebt und berichten: „In solchen Fällen ist es sinnlos, wegzulaufen, man kann nur beten, dass es einen nicht trifft. Während die gewaltige Lawine an uns vorbeizog, umarmten wir uns fest und kauerten uns am Boden.“ Acht weitere Bergsteiger hatten bedauerlicher Weise weniger Glück als die beiden.

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