Bessere Stimmung im Team: Eine wirksame Strategie in drei Schritten

Bessere Stimmung im Team: Eine wirksame Strategie in drei Schritten
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Schlechte Stimmung im Team ist wie ein Virus: Sie breitet sich aus und befällt alle Mitarbeiter nach und nach. Das kann für das Unternehmen verheerende Folgen haben:

  • Mitarbeiter werden demotiviert.
  • Teammitglieder verlieren die Identifikation mit ihrem Unternehmen und äußern das oft auch öffentlich – zum Beispiel im Freundeskreis oder den sozialen Medien.
  • Schlechte Stimmung sorgt für Reibungsverluste – die Bereitschaft, etwas für das Unternehmen zu tun, sinkt signifikant.
  • Die Kreativität schwindet, Konflikte brechen aus.
  • Mitarbeiter bringen sich nicht mehr ein, woraufhin Verbesserungsvorschläge unterbleiben.
    Mitarbeiter stellen ihre Vorgesetzten infrage.
  • Die Bereitschaft zum Jobwechsel steigt.

Das kann sich rasch in den Unternehmenskennzahlen widerspiegeln. Daraufhin können Umsätze und Gewinne sinken, die Produktqualität nachlassen, Kunden werden abgeschreckt und am Ende leidet auch der Service.

Und dies gefährdet wiederum langfristig jedes Unternehmen. Und unzufriedene Mitarbeiter sind gar nicht so selten. Studien belegen regelmäßig, dass etwa ein Viertel aller deutschen Arbeitnehmer sich in ihrem Job nicht mehr wohlfühlen.

Kardinalfehler vermeiden
Vorgesetzte oder Firmeninhaber müssen solche Tendenzen stoppen – und das am besten in der Frühphase. Aber hier passieren die Kardinalfehler, die das Problem nur verschlimmern:

1. Augen verschließen

Oft wollen leitende Angestellte das Problem nicht erkennen oder angehen – sie verschließen die Augen.

2. Kritik verbieten

Es gibt tatsächlich Firmen, in denen als Problemlösung die Kritik kritisiert und sogar verboten wird. So wie bei einem Arzt, der dem Patienten die Schmerzen verbietet, statt sich des gebrochenen Beines anzunehmen und es zu behandeln. Wenn Kritik (und nichts anderes ist ja schlechte Laune und miese Stimmung meist) unterdrückt wird, dann brodelt es unter der Oberfläche weiter. Mitarbeiter beklagen sich dann im Geheimen statt offen. Und damit verlieren die Vorgesetzten und alle Führungskräfte im Unternehmen die Kontrolle über die Unzufriedenheit und die Unzufriedenen. Das ist fatal, denn auf diese Weise werden sie erst dann von Problemen erfahren, wenn es bereits lichterloh brennt.

3. Klagen über die Kritik

In manchen Firmen werden die Beschwerden der Mitarbeiter als Jammern abgetan – und die Chefs beschweren sich dann darüber, dass die Mitarbeiter sie kritisieren. Man ahnt es: Das führt zu nichts. Die Reaktion auf Kritik heißt: Handeln und Strategien entwickeln.
Strategie-Ideen
Missstimmung und schlechter Laune im Team muss man entschieden entgegentreten. Mit einer Strategie in drei Schritten lässt sie sich einfach verhindern.

Schritt 1: Vorausschauend führen

„Die beste Moral besteht dann, wenn man das Wort gar nicht erst hört. Spricht man viel darüber, ist die Lage bereits lausig.“ Dieses Zitat wird dem US-amerikanischen Staatsmann und 34. Präsidenten Dwight D. Eisenhower zugeschrieben und er bringt das auf den Punkt, was am wichtigsten ist: Chefs müssen ihr Team im Auge behalten. Sie müssen spüren, wenn es nicht mehr in der Spur läuft und genau wissen, wann es notwendig ist zu handeln. Denn natürlich kommen unzufriedene Mitarbeiter meist nicht von sich aus auf die Firma zu und sagen: „Ich bin verärgert und schlecht gelaunt und habe das Gefühl, meine Arbeitsleistung leidet darunter.“ Die Geschäftsführung muss herausfinden, wo die Ursache liegt. Sind finanzielle Anreize weggefallen, ist die Arbeitsbelastung zu hoch, fehlt ein lieb gewonnener Kollege? Am besten immer daran denken: Respektierte Chefs sind vor allem deshalb respektiert, weil sie nicht klagen und Schuldzuweisungen aussprechen, sondern weil sie Probleme identifizieren und Lösungen suchen. Und wollen nicht alle als Chef respektiert werden?

Schritt 2: Zuhören und ernst nehmen

Probleme identifizieren und Lösungen anbieten zu können, setzt zweierlei voraus: Man erkennt Probleme und nimmt sie auch ernst. Wenn es schon am ersten Punkt scheitert, ist der Weg noch lang für den Chef – wenn er Probleme nicht ernst nimmt, brennt es schnell im Unternehmen. Denn für seine Mitarbeiter sind diese Sorgen drängend genug. Natürlich gilt das nicht, wenn die Stimmung im Team mies ist, weil es aus Kostengründen keine teure Limo oder Nutellabrötchen zum Frühstück mehr umsonst gibt. Aber wenn Mitarbeiter klarmachen, dass sie die Arbeit nicht mehr schaffen, weil es zu viel ist, dann muss man das als Vorgesetzter ernst nehmen.

Schritt 3: Erfolge suchen und feiern

Man kennt das vom Sport: Manchmal fehlt einem Athleten oder einem Team nur das eine Erfolgserlebnis, um wieder besser gelaunt und motiviert zu sein. Deshalb sollte gerade in einem Stimmungstief einmal die Frage an das Team gestellt werden: „Wann lief in letzter Zeit etwas besonders gut?“ Gibt es solche Erfolgsmeldungen, macht man die als Vorgesetzter zum Team-Thema. Dabei kann er zum Beispiel die folgenden Fragen beantworten:

  1. Welche Umstände haben zum Erfolg geführt?
  2. Welche Stärken haben den Erfolg möglich gemacht?
  3. Was hat dieser Erfolg mit Euch, mit dem Team gemacht – wie habt Ihr Euch dabei gefühlt?
  4. In welchem Bereich können wir einen solchen Erfolg wiederholen?

Die Antworten auf diese Fragen können einen Anstoß dazu liefern, um die Motivation zu steigern und das Team wieder auf seine Stärken zu besinnen. Eine positive Einstellung kann hier den Unterschied machen.

Titelbild: © Davide Angelini / stock.adobe.com