Zielgruppe Studierende: Lohnt sich das Bachelor- oder Masterstudium wirklich?

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Derzeit studieren mehr Menschen denn je. Doch inwieweit lohnt sich ein Bachelor- oder Masterstudium wirklich? Wir berichten über den Trend sowie Gehaltsaussichten.

Höher und weiter: Studium im Trend

In Deutschland waren im Wintersemester 2020/2021 rund 2,9 Millionen Studierende immatrikuliert. Dreht man das Rad zehn Jahre zurück, waren es gerade Mal 2,2 Millionen.

Das zeigt sich auch an der Anzahl der Studiengänge. Insgesamt konnten die deutschen Hochschulen im vergangenen Wintersemester 20.359 Studiengänge zählen. Davon waren 18.745 Bachelor- oder Masterstudiengänge. Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern führen dabei die Liste der Bachelor- und Masterstudiengänge an. Mit über 4200 Studiengängen gewinnt Nordrhein-Westfalen das Rennen. Bayern und Baden-Württemberg folgen mit je 3065 und 2191 Studiengängen. Als Bundesland mit den wenigstens Studiengängen belegt Sachsen den letzten Platz.

Für die Zunahme an Studierenden müssen die Lehrbetriebe jedoch büßen. Den Wandel bestätigt auch Otto Heinz, IHK-Vizepräsident in der SZ:

„Der Wirtschaft in der Region fehlt der Fachkräftezuwuchs.“ – Otto Heinz

Das lohnt sich: Vergleich der Lebenseinkommen

Mit ein Grund, weshalb Studieren immer beliebter wird, ist mit Sicherheit die Aussicht auf ein höheres Gehalt. Doch rentiert sich das Studieren wirklich gehaltstechnisch? Besonders mit dem Gedanken, dass Auszubildende oft bereits schon drei bis fünf Jahre vorher anfangen zu arbeiten?

Gehalt.de, eins der führenden Gehaltsportale im deutschsprachigen Raum, welches sich auf die Themen Gehalt und Karriere fokussiert, liefert in einer Pressemeldung (pressemitteilung-lebenseinkommen-2020) Antworten zu diesen Fragen. Der Internet-Plattform liegen mehr als 740.984 Gehaltsdatensätze vor, welche Nutzer der Plattformen freiwillig im Internet angaben. So konnte das Portal das Lebenseinkommen, also das Einkommen, welches die Summe aller Jahresgehälter eines Berufslebens darstellt, auswerten.

Das Ergebnis erklärt den Anstieg der Studierenden. Denn Akademiker führen mit einem Lebenseinkommen von rund 2,85 Millionen Euro die Liste an. Fachkräfte, also Menschen, die eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, erzielen dagegen nur ein Lebenseinkommen von 1,9 Millionen Euro.

Aber jetzt mal Tacheles: Durchschnittliche Gehälter

Ausbildung oder Studium, was sind die Durchschnittsgehälter des jeweiligen Bildungsgrades? Laut der Analyse verdienen Akademiker zwischen 24 und 30 Jahren ein jährliches Durchschnittsgehalt von 45.500 Euro.

Im Vergleich dazu verdienen Beschäftigte ohne akademischen Bildungsgrad im gleichen Alter nur 30.500 Euro durchschnittlich. Dabei ist jedoch zu beachten, dass letztere auch schon einige Jahre vorher ihr Gehalt beziehen. Trotz allem haben Akademiker Beschäftigte ohne höheren Bildungsgrad (574.000 Euro) spätestens im Alter von 35 Jahren mit einem Gehalt von 593.000 Euro überholt.

Die Krönung: Lohnt sich das Masterstudium?

Wer nach seinem Bachelor noch nicht genug hat, kann sich in durchschnittlich drei Semestern mit einem Masterstudiengang weiterbilden. Das lohnt sich laut Gehalt.de auch bedingt. Während Beschäftigte mit einem Bachelorabschluss 40.500 Euro im Jahr verdienen, können Masteranden mit einem Gehalt von 48.400 Euro starten. Eingeholt haben Masteranden die Bachelorabsolventen jedoch erst mit 40 Jahren. Das Gehalt am Lebensende betrachtet, verdienen Masteranden nach ihrem Studium 300.000 Euro mehr in ihrer Karriere.

Branchenrenner: Hier ist der Verdienst am Höchsten

Natürlich können Durchschnittsgehälter nicht pauschalisiert werden. Neben dem Abschluss beeinflusst nämlich auch die Branche, in der die Arbeitnehmer beschäftigt sind, das Gehalt immens.

Gastronomie und Hotels sind erwartungsgemäß mit einem niedrigen Durchschnittsgehalt angesiedelt. Berufseinsteiger beziehen am Anfang ihres Berufsstarts nur 26.000 Euro jährlich. Während ihr kumuliertes Lebenseinkommen bei 1,3 Millionen Euro liegt, können sich Beschäftigte in der Automobilbranche freuen. Sie schließen bei Renteneintritt mit durchschnittlich drei Millionen Euro Lebenseinkommen ihr Berufsleben ab.

© Titelbild: mnirat/stock.adobe.com

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