History Facts: Kurioses über die Wikingerbestattung

History Facts: Kurioses über die Wikingerbestattung
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Hörnerhelm, bis zu den Zähnen bewaffnet, des englischen Mönchs bester Freund: Ungefähr so stellen sich die meisten einen Wikinger vor. Ausgrabungen der letzten Jahre sorgen nun für ein anderes Bild.

Im Boot zur letzten Ruhe

Die „Wikingerbestattung“ sieht folgendermaßen aus: Der Verstorbene wird in ein kleines Boot gelegt und aufs Meer hinaus entlassen. Dann schießt ein Bogenschütze einen Feuerpfeil auf das Boot ab. Dieses brennt daraufhin ab. Für ihre wichtigsten Persönlichkeiten hatten die Wikinger allerdings eine ganz eigene Bestattungsart: Auch sie kamen in einem Boot zur letzten Ruhe, das jedoch vergraben und nicht verbrannt wurde. Für gewöhnlich war diese Form der Bestattung den Männern vorbehalten – zumindest glaubte die Archäologie das.

Schiffsgräber für Frauen

Innerhalb weniger Jahre kamen jedoch grundlegende Ausnahmen ans Licht und beschäftigen nun die Wissenschaft. Im Jahr 2017 fanden Forscher in der schwedischen Wikingerstadt Birka ein Grab, das einer Anführerin gehörte. Zu diesem Schluss kamen DNA-Proben und die Untersuchung der Grabbeigaben. Das berichtet die Süddeutsche. Und zwei Jahre später fanden norwegische Archäologen bei Ausgrabungen ein Schiffsgrab, das zwei Verstorbenen Platz bot. Ungewöhnlich daran: Das erste Begräbnis fand knapp 100 Jahre vor dem zweiten statt. Darüber hinaus hatten die Wikinger die zweite Verstorbene – möglicherweise eine Enkeltochter des ersten Toten – in ihrem Boot einfach in das größere Boot ihres Ahnen eingesetzt. Dem BR zufolge handelte es sich um das erste Mal, dass Forscher die „Wiederverwendung“ eines Wikingergrabs entdeckten.

Titelbild: ©anetlanda/ stock.adobe.com

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