Bernard Jakoby gilt als einer der führenden Experten Deutschlands auf dem Gebiet der Sterbeforschung. Mit seinem ersten Buch „Auch du lebst ewig“ erlangte er im Jahr 2000 Bekanntheit. Mittlerweile wurden viele seiner 14 Bücher auch in andere Sprachen übersetzt oder vertont. Bernard Jakoby befasst sich unter anderem mit Nahtod-Erfahrungen, der Sterbe- und
Trauerbegleitung oder dem Sterbeprozess an sich. Im Interview berichtet er von Nachtod-Kontakten und seine Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Redaktion: In Ihrem Buch „Trost und Hilfe aus dem Jenseits“ thematisieren Sie Nachtodkontakte. Sie nennen viele Beispiele und beschreibt sogar die Möglichkeiten, mit Verstorbenen in Kontakt zu treten. Was hat Sie dazu bewegt, dieses Buch zu schreiben?
Bernard Jakoby: Nachtodkontakte gehen immer von den Verstorbenen aus. Sie wollen uns vermitteln, dass sie nach wie vor um uns sind und dass es ihnen gut geht. Diese Phänomene sind weit verbreitet und doch wird in der Öffentlichkeit kaum darüber gesprochen. Mit meinem Buch wollte ich dieses Tabu brechen.
Redaktion: Was war die schönste Erfahrung auf diesem Gebiet, die Ihnen berichtet wurde?
Bernard Jakoby: Sehr beeindruckend war der Bericht einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes, der eine sehr große Firma besaß, das Testament nicht finden konnte. Der Verstorbene ist ihr dann nachts im Traum erschienen und zeigte ihr die unterste Schublade des Kleiderschrankes, wo sie am nächsten Tag das Testament fand.
Redaktion: Hatten Sie bereits persönlich Kontakt mit dem Jenseits? Wenn ja, wie hat sich das für Sie angefühlt?
Bernard Jakoby: Meine Mutter hat sich im Augenblick ihres Todes bei mir verabschiedet. Ihre Seele ging durch mein Herz. Später hatte ich diverse Begegnungen im Traum. Seit 15 Jahren habe ich Kontakt mit meinem Seelengefährten Gregory, der mich beständig inspiriert und begleitet. Diese Präsenz ist reine Liebe.
Redaktion: Menschen, die als Medium beruflich für andere Menschen Kontakt mit dem Jenseits und den geliebten Verstorbenen der Kunden aufnehmen, werden oft mit sehr viel Skepsis konfrontiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Bernard Jakoby: Über ein Medium Kontakt mit einem Verstorbenen aufzunehmen, ist eine sehr reale Möglichkeit. Ob der Kontakt zustande kommt, hängt vom Verstorbenen ab. Ich selbst habe damit gute Erfahrungen gemacht, aber natürlich gibt es sehr gute und weniger gute Medien.
Redaktion: Sind Sie gläubig? Wenn ja, woran glauben Sie?
Bernard Jakoby: Ich weiß, dass wir alle ewige geistige Wesen sind, die in einen höheren Sinnzusammenhang eingebunden sind. Wir alle tragen den göttlichen Funken in uns, der uns lebendig macht. Gott ist in allem und ist reine Liebe.
Redaktion: Halten Sie es für möglich, dass die Verstorbenen einfach nur ruhen wollen und wir Lebenden sie mit unseren Kontaktversuchen belästigen?
Bernard Jakoby: Nachtodkontakte gehen von den Verstorbenen aus und sie fühlen sich nicht belästigt von Kontaktversuchen. Da der freie Wille auch nach dem Tod weiterbesteht, kann es sein, dass ein Verstorbener keinen Kontakt will.
Redaktion: Möchten Sie gerne, dass jemand nach ihrem Ableben mit ihnen in Kontakt tritt?
Bernard Jakoby: Das ist völlig egal. Als freies, unbegrenztes geistiges Wesen würde ich gerne als Geistführer Menschen begleiten.
Redaktion: Was halten Sie von den modernen Darstellungen von Geisterbeschwörung in Film und Fernsehen?
Bernard Jakoby: Geisterbeschwörungen oder Ouja-Brett-Befragungen halte ich für grenzwertig, zumal man nicht wissen kann, mit welchen Wesen in Kontakt getreten wird. Das kann sehr wohl negative Auswirkungen haben.
Herr Jakoby, vielen Dank für diese Einblicke.
Titelbild: ©Bernard Jakoby