Nach mehr als anderthalb Jahren Pandemie sehnen sich die Menschen nach Erholung und Urlaub. Dabei muss der Tapetenwechsel nicht immer am Strand oder im All-inclusive-Hotel geschehen. Diese fünf abenteuerlichen Urlaubsziele sind wirklich nur etwas für Mutige.
Wo die Engel landen
Im amerikanischen Bundesstaat Utah befindet sich der Zion Canyon und lässt mit seinen spektakulären Wanderungen das Herz vieler Abenteurer höher schlagen. Neben beeindruckenden Schluchten und Felsformationen, die sicherlich in vielen Fotoalben ihren Platz gefunden haben, führt eine Wanderung zu einer Plattform, die sich „Angels Landing“ nennt. Wie der Name schon verrät, muss ein Platz, auf dem die Engel landen, ziemlich beeindruckend sein. Wanderer werden nicht enttäuscht. Über einen sehr schmalen Felsrücken führt ein Weg hinauf zur Spitze, auf das in 1765 Meter Höhe gelegene Angels Landing. Die Herausforderung dabei: Links und rechts fällt der Fels rund 460 Meter ab, für Menschen mit Höhenangst ist der Weg also wirklich nicht geeignet. Einen kleinen Eindruck bekommt man hier im Video. Übrigens: Nur etwa eine Autostunde entfernt liegt der Bryce Canyon und dann geht es auf direktem Weg nach Sin City – Las Vegas.
Mit dem Teufel baden
Die Wasserfälle „Victoria Falls“ im afrikanischen Zimbabwe an der Grenze zu Zambia sind sicherlich vielen Urlaubern ein Begriff. Seit 1989 gehören die Fälle übrigens zum Weltnaturerbe der UNESCO. Zurecht: Beeindruckend bricht sich der rund 1,5 Kilometer breite Fluss Sambesi Bahn und stürzt mehr als 100 Meter in die Tiefe. Der Wassernebel, der dabei entsteht, ist in 30 Kilometer Entfernung noch gut zu erkennen und hat sogar einen Regenwald in unmittelbarer Umgebung entstehen lassen. Das kleine natürliche Bassin, das direkt an der westlichen Kante des Wasserfalls liegt, nennt sich Devil’s Pool – das Schwimmbecken des Teufels. Während bei niedrigem Wasserstand (zwischen September und Dezember) das Baden relativ sicher ist, steigt das Risiko mit der Menge des Wassers an. Dann bilden sich gefährliche Strömungen, die Urlauber in Gefahr bringen können. Einen guten Rundumblick erhält man in diesem Video von National Geographic.
Tal des Todes in Russland
Auf der Kamtschatka-Halbinsel im Osten Russlands gibt es ein sehr großes Vorkommen giftiger Gase, die eine lebensfeindliche Umgebung darstellen. Menschen erkranken an Fieber, Schwindel oder bekommen Schüttelfrost. Selbst Einheimische meiden die Region.
Die Schlangeninsel in Brasilien
Schlangen gehören in tropische Regionen einfach dazu. Auf der Insel Ilha da Queimada Grande in Brasilien sind es aber so viele, dass Einheimische die gesamte Insel tunlichst nicht betreten möchten. Der Zweitname verrät den Grund: „Ilha das Cobras“. Etwa 33 Kilometer von der brasilianischen Stadt Santos an der Südostküste entfernt liegt das rund 430.000 Quadratmeter große Eiland, das Zoologen besonders durch seine giftige Schlangenpopulation bekannt ist. Hauptsächlich aus schroffen Felsen bestehend, ist das Betreten der Insel ohnehin sehr schwierig. Der Leuchtturm wird, seitdem innerhalb kurzer Zeit mehrere Wärter durch Schlangenbisse gestorben sind, automatisch betrieben. Die tödliche Aura der dort lebenden Insel-Lanzenotter wirkt sich auch auf andere Populationen aus: Es gibt nur wenige andere Tierarten wie etwa eine endemische Froschart.
Lake Nyos in Kamerun
Mythen ranken sich um diesen Ort, seitdem 1986 eine tödliche Wolke aus Kohlendioxid 1700 Dorfbewohner in Kamerun tötete. Der lautlose Tod, wie der Spiegel das Gasaufkommen nennt, kam aus dem angrenzenden Lake Nyos. Damals entwichen rund 1,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid in einer Fontäne aus dem See und ließen das 200 Meter tiefe Gewässer um einen Meter absacken. Das CO₂, das aus vulkanischem Gestein am Seegrund entweicht und sich im Wasser anreichert, hatte sich wohl über Jahrhunderte gesammelt. Nach Einschätzung der Wissenschaftler kam es aufgrund der ständig hohen Temperaturen erst nach einer langen Zeit zum Ausbruch.
Über das Warum des Ausbruchs vor 35 Jahren rätseln Forscher noch immer. Ihre Vermutung legt eine unterirdische vulkanische Eruption nahe, die das Gas hat entweichen lassen. Das Mysteriöse an der tödlichen Wolke, die ganze Dörfer ausgerottet hatte: Erst viel später erfuhr die Welt von dem Unglück, als ein Motorradfahrer am Wegesrand tote Tiere und Leichen sah und dann selbst ohnmächtig wurde. Erst daraufhin folgte medizinische Hilfe und die Region wurde evakuiert. Seit 2001 soll eine kontrollierte Entgasung dem See die Gefährlichkeit nehmen – überlebenswichtig, da schon seit Jahren Einheimische das Ackerland wieder nutzen. Zudem droht eine weitere Gefahr: Der natürliche Damm aus Vulkanstein im Norden des Sees ist vom Einsturz bedroht. Stürzt er ein, könnten tausende Menschen in einer Flutwelle sterben.
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