Gewöhnlich denken Menschen bei Jobs mit großem Risiko an Sprengmeister, Rennfahrer oder Industriekletterer. Seit der Covid-19-Pandemie tragen jedoch ganz andere Berufsgruppen ein hohes Risiko in ihrer alltäglichen Arbeit: Systemrelevante Berufe. Hierzu zählen derzeit besonders Ärzte und Pfleger. Aber eben auch Paketboten, Supermarktmitarbeiter oder Mitarbeiter des öffentlichen Nahverkehrs. Sie alle erbringen aktuell Höchstleistungen, um unsere Gesellschaft am Laufen zu halten.
Ungesunde Belastung
Eine Krankenschwester, die nach ihrer mehrstündigen Intensivstation-Schicht erschöpft über einem Stapel Akten zusammenbricht. Schlachtfeldähnliche Strukturen in und vor New Yorker Krankenhäusern. Und Social Media Posts mit Gesichtern, in denen die vergangenen Wochen ihre Spuren hinterlassen haben: Maskenabdrücke und tiefe Schatten unter den Augen. Bilder, die aktuell um die Welt gehen und im Ansatz vermitteln, wie aufreibend die derzeitigen Jobs im Gesundheitssystem sind. Hinzu kommt das beinahe unvermeidliche Ansteckungsrisiko. Rund 6400 Ärzte und Pflegekräfte haben sich in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert. Zudem gibt es bereits acht Todesfälle. Eine große Dunkelziffer wird in der Altenpflege befürchtet. Dennoch, sie geben nicht auf. Die Mailänder Krankenschwester Alessia Bonari schreibt zu dem Bild ihres von Anstrengung gezeichnetem Gesicht:
„Ich bin psychisch müde, aber das wird mich nicht daran hindern, meinen Job zu machen.“
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Überlebensmittel
Ebenfalls unmittelbar in Kontakt mit – vermeintlichen – Corona-Patienten: Supermarktmitarbeiter. Am Beispiel von Anne Lorenz zeigt sich, wie schwierig es ist, sich zu schützen. Einen Mundschutz möchte die 33-jährige nicht tragen, da Kunden sie unter anderem nicht mehr akustisch verstehen könnten. Eine höhere Belastung besteht zudem durch die aktuell unregelmäßige Warenanlieferung. Dass für ihre Berufsgruppe mal ein hohes Infektionsrisiko bestehen könnte, hatte sie vor der Pandemie nie bedacht. Bedenken galten damals noch Rückenschmerzen, verursacht durch langes Stehen.
Riskante Zustellung
Diejenigen, die Supermärkte meiden oder gar meiden müssen, setzen zunehmend auf Lieferdienste. Auch der Onlinehandel – der Schließung des Einzelhandels geschuldet – boomt. Seien es nun Bedarfs-Einkäufe oder Beschäftigungs-Shopping, ohne Zusteller und Paketboten würde auch dieses System zusammenbrechen. Auch sie kommen täglich mit Kunden in Kontakt. Der Zeitdruck für Zustellung wird höher, ebenso die Belastung durch erhöhte Bestellungen. Zumindest für die Übertragung des Virus über einzelne Pakete gibt Professorin Ulrike Protzer, Virologin vom Helmholtz-Zentrum der Technischen Universität München, Entwarnung.
„Die saugfähige Oberfläche eines Pakets oder eines Briefes und der Transport an der Luft würden das Virus sicher austrocknen und damit seine Hülle kaputt machen.“
Nichtsdestotrotz besteht durch den zahlreichen Kundenkontakt auch für diese Berufsgruppe ein erhöhtes Risiko.
Im selben Wagon
Um Voraussetzungen zu schaffen, den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten zu können, blieben die Fahrpläne und Taktungen des öffentlichen Nahverkehrs bisher oft bestehen. Die Mitarbeiter der öffentlichen Verkehrsmittel arbeiten dafür weiterhin wie gewohnt. Trotz Vorkehrungen wie abgesperrter Sitzbereiche und eingestellter Ticketverkäufe beim Fahrer, kommt auch diese – derzeitige – Risikogruppe weiterhin täglich mit Passagieren in Kontakt. Nicht ungefährlich, wie ein Beispiel aus Lyon bereits zu Beginn der Pandemie zeigt: Ein aus Mailand kommender Fahrer stand unter Verdacht, sich mit dem Virus infiziert zu haben. 31 Fahrgäste des Busses durften den Bahnhof nicht verlassen, bis die Testergebnisse negativ ausgewertet wurden. Petra Nelken von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) sagt:
„Wir wollen, dass alle Menschen, die auf uns angewiesen sind, sicher von A nach B kommen.“
Vorsorge für Risikogruppen
Während systemrelevante und ebenso riskante Berufsgruppen aktuell für das Wohl der Allgemeinheit einstehen, ist es für diese Menschen nicht minder wichtig, auch an das eigene, private Umfeld zu denken. Damit dieses im Ernstfall abgesichert ist, empfiehlt sich für diese, über eine entsprechende Vorsorge nachzudenken. Bei Produkten der DELA können Beiträge und Leistungsumfang je nach Situation des Kunden variieren. Zudem wird eine individuelle Risikoprüfung durchgeführt. Weitere Informationen finden sich es auf der Webseite der DELA.
Titelbild: ©jackfrog / stock.adobe.com
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