Kung Fu – kein Meister fällt vom Himmel

Kung Fu
Asian man, fighter practices martial arts in high mountains at sunset. Kung fu and karate pose. Also concepts of discipline, concentration, meditaion etc. Unique

M it ihren spektakulären Shows haben die Shaolin-Mönche den Kampfsport Kung Fu in der ganzen Welt bekannt gemacht. Wenn die Kämpfer mit ihren Schwertern und Speeren durch die Lüfte wirbeln, halten die Zuschauer den Atem an.

Kampfkunst – Begleiter für ein ganzes Leben

Kung Fu gehört zu den ältesten Kampfsportarten Chinas und gilt als Ursprung verschiedener Kampfkünste, die vor etwa 1.500 Jahren von den Mönchen des Shaolin Klosters entwickelt wurden. Eine Besonderheit des Sports sind die traditionellen Waffen Stock, Speer, Faust, Säbel und Schwert. Jede Art hat dabei ihre eigene Philosophie und Technik. Die bekannteste Kampfkunst ist das Shaolin Kung Fu.

Must Haves: Disziplin – Willensstärke – Ausdauer

Akrobatische Sprungtechniken. Das Nachempfinden von Tierbewegungen. Wer die Fertigkeiten des Kung Fu ernsthaft erlernen möchte, muss Zeit, Mühe und Kraft investieren. Das traditionelle Training ist streng und anspruchsvoll, weshalb von einem Kung-Fu-Schüler Geduld, Ausdauer, Disziplin und ein starker Wille erwartet wird.

Der Apfel fällt ab, wenn er reif ist

Eine Philosophie, die auch Sifu Baklayan lebt. 1976 gründete er eine der ältesten Kampfkunstschulen Münchens. Dabei geht es ihm als Lehrmeister ganz besonders um die spirituelle und meditative Seite seiner Lehre.

Wer eine überhastete Möglichkeit sucht, ist bei uns fehl am Platz. Diese Sportart können Sie nur meistern, wenn Sie gewillt sind, Ihren Körper und Geist zu stählen.“   

Kung Fu Fighting – 70er und 80er-Hype

Einer der besten Kämpfer der Welt kommt aus Karlsruhe: Andreas Garski. Er lehrt in seiner Karlsruher Schule das altchinesische Hung Gar Kung Fu, bei dem zu 90 Prozent die Unterarme zur Abwehr genutzt werden. Andreas Garski (57) betreibt seit seinem achten Lebensjahr verschiedene Kampfkunstarten – ein einstiger Mitschüler aus China zeigte ihm die ersten Techniken.

In den 70er und 80ern gerieten Kung Fu-Filme zur großen Sensation. Auch Garski war begeistert von den Helden und ihrer atemberaubenden Kampfkunst und zog in den 80er Jahren tatsächlich nach Hongkong. Als einziger Europäer holte er bei Turnieren Gold.

We are family

Kung-Fu- Kämpfende verstehen sich immer auch als Teil einer Gemeinschaft und Familie. Ein Grund, warum von Garskis Schülern einige seit 15, andere sogar schon 30 Jahre bei ihm sind. 

Gebrochene Gliedmaßen & Co.

Für seinen bildgewaltigen Martial-Arts-Streifen „The Grandmaster“ trainierte Tony Leung, einer der berühmtesten fernöstlichen Schauspieler, ein Jahr lang Kung Fu und geriet dabei  ins Schwärmen. Schmerzlicher Nebeneffekt: Tony Leung brach sich beim knallharten Training beide Arme. Während sich Freizeit-Kampfsportler im Allgemeinen relativ selten verletzen, steigen chronische Überlastungssyndrome und Anzahl und Schwere akuter Verletzungen bei Leistungssportlern deutlich an.

Als häufigste Ursache nennt Prof. Lukas Negrin ungenügendes Warm-up und einen Schlag des Trainingspartners. Negrin ist Facharzt für Unfallchirurgie der Universitätsklinik in Wien und war selbst Mitglied des Taekwondo-Nationalteams.

Nonnen als Kung Fu-Kämpferinnen …

In einem einsam gelegenen Tal des heiligen Shonshan-Gebirges in China liegt die einzige Kung Fu-Schule für Mädchen. 70 Schülerinnen lassen hier in ihrem Internat eine vergessene Tradition wiederaufleben. Denn schon vor 1500 Jahren lernten an diesem Ort Frauen Kung Fu. Es waren Nonnen des ersten buddhistischen Frauenklosters Chinas, die ihre Tage mit Beten und Kämpfen verbrachten.

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