Musik auf Trauerfeiern: Der letzte Tango

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Michael Jackson ist tot. Die Nachricht traf viele Fans im Sommer 2009 überraschend. Auch wenn die genaue Todesursache bis heute Mythen umranken, war eins ziemlich schnell klar: Welche Musik auf seiner Trauerfeier gespielt wird. Natürlich die von Michael Jackson selbst. Zur Beerdigung im Staples Center in Los Angeles gaben Pop-Größen wie Mariah Carey, Stevie Wonder und Lionel Richie die Greatest Hits des erfolgreichsten Entertainers aller Zeiten zum Besten. Wenn der Verstorbene nicht gerade selbst Musiker oder Liebhaber bestimmter Stücke ist, kann die Auswahl der passenden Musik für die Angehörigen schwierig werden. Worüber hätte sich der Verstorbene gefreut? Welche Musik wird ihm gerecht? Eine Auswahl der beliebtesten Trauerlieder hilft bei der Orientierung.

Wenn Worte fehlen, hilft Musik

Tritt ein Trauerfall ein, fehlen Angehörigen oftmals die Worte. Denn sie wollen den Verstorbenen an der Beerdigung würdevoll eine letzte Ehre erweisen. Gut ausgewählte Musik zur Trauerfeier sorgt nicht nur für einen würdevollen Rahmen. Sie hilft nahestehenden Menschen auch dabei, Abschied zu nehmen. Traditionell christliche Begräbnisfeiern werden meist ausschließlich von Kirchenliedern oder einem Requiem begleitet. Hier wird die Titelauswahl mit dem Pfarrer abgesprochen. Bei konfessionslosen Trauerfeiern ist die Auswahl größer. Je nach Wünschen des Verstorbenen oder Geschmack der Angehörigen erklingen neben klassischen Klavierstücken und gefühlvollen Popballaden auch rauere Rocksongs. Von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indizierte Lieder dürfen natürlich nicht verwendet werden. Wer sich nicht sicher ist, kann die Songauswahl hier prüfen.

Musik auf Trauerfeiern: Welche Abschiedslieder angemessen sind

Wenn der Verstorbene keinen konkreten Musikwunsch geäußert hat, empfiehlt der Bundesverband Deutscher Bestatter ein subjektives und ein objektives Trauerlied. Ein objektives Trauerlied wurde speziell für den Anlass des Abschieds komponiert und enthält entsprechenden Text. Der subjektive Titel hingegen kann ein Song sein, der mit dem Verstorbenen verbunden wird. Auch „Atemlos“ von Helene Fischer sei als Musik auf Trauerfeiern durchaus schon vorgekommen, so der Bundesverband. Einige Bestatter sind Mitglied beim Bundesverband Deutscher Bestatter, der urheberrechtlich eine umfassende Auswahl an Songs abdeckt. Wer Stücke spielen möchte, die nicht in dem Pensum des Bestatters enthalten sind, muss die GEMA-Rechte für die Trauerfeier selbst erwerben.

Musik auf Trauerfeiern: Live oder vom Tonträger?

Wo die Beerdigungsfeier abgehalten wird, ist ausschlaggebend dafür, wie Musik zum Einsatz kommt: Beim Bestatter, in der Kirche oder in einer Trauerhalle? Bei kirchlichen Trauerfeiern steht meist eine Orgel oder ein Harmonium inklusive Kirchenmusiker zur Verfügung. Individuelle Musikinstrumente wie Geigen, Gitarren und Trompeten eignen sich ebenfalls. Für einen besonders festlichen Rahmen sorgen ein Chor oder eine Gesangseinlage der Festgemeinde. Zudem ist es nicht unüblich, die Trauerlieder von einem Tonträger wie einer CD oder einem USB-Stick abspielen zu lassen. Klassische Stücke klingen live gespielt oft sehr feierlich, wohingegen sich ein Schlager- oder Rockfan wohl eher über das Originalstück freuen würde.

Die 10 beliebtesten Trauerlieder: Von Klassik bis Rap ist alles dabei

Das Online-Portal Bestattungen.de befragt jährlich bundesweit Angehörige und Bestatter zu den bevorzugten Trauerliedern. Laut der Studie 2019 führt die Top 10 der Deutschen Trauerlieder nach wie vor Franz Schubert mit „Ave Maria“ an.