Das Risiko auf Wanderschaft: Sicherheit auf dem Berg

Berg

Während des coronabedingten Lockdowns war die Versuchung groß, dem Drang nach Bewegung und frischer Luft bei einer Wanderung nachzugehen. Allerdings: Politik, Alpenvereine und Bergwachten appellierten, keine Ausflüge in die Berge zu unternehmen. Inzwischen ist das Bergsteigen wieder möglich. Die Temperaturen locken nach draußen, Almen haben geöffnet, und auch die Bergbahnen fahren wieder. Allerdings sollten Wanderer eigenverantwortlich Regeln beachten, um sich keiner unnötigen Gefahr auszusetzen.

Sommerzeit ist Einsatzzeit

Jedes Jahr sind die Sommerschlagzeilen voll von vermissten oder gar verunglückten Bergsteigern. Wanderer, die in Schneelöcher stürzen und von Gebirgsbächen mitgerissen werden, Felsbrocken, die Kletterer beim Abseilen an der Bergwand treffen oder Wanderer, die sich abseits der Wanderwege verlaufen und die oft kalten Nächte nicht überleben.

Die Statistik untermauert die Meldungen. Alleine in den Sommermonaten im Zeitraum von 01.05. bis 29.09.2019 verunfallten laut Zahlen des österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit 2.230 Personen in den österreichischen Bergen. 162 Menschen davon tödlich. 30 Prozent aller Unfälle ereigneten sich in den Monaten Juli und August. Die Unfallopfer unterteilt die Statistik in Kategorien: die meisten Personen (970) kamen während des Bergwanderns zu Schaden, 415 Menschen beim Mountainbiken oder bei Flugunfällen, 146 Menschen verletzten sich beim Klettern. Die niedrigste Unfallzahl hat der Wildwassersport, mit 33 Betroffenen. Im Gesamtwert stieg die Anzahl der Bergunglücke im Vorjahresvergleich leicht an.

Was es zu beachten gilt

Dabei lassen sich Unfälle vermeiden, berücksichtigen Wanderer nur einige Regeln. Zunächst lassen sich durch eine gute Vorbereitung auf die Bergtour Risiken vermeiden. Gerade in Zeiten nach dem Corona-Lockdown ist der Ruf von Natur und Bergen besonders laut. Wer sich allerdings nicht gut fühlt, sollte zu Hause bleiben. Denn der Deutsche Alpenverein (DAV) mahnt:

“Bergwandern ist Ausdauersport. Die Belastung für Herz und Kreislauf setzt Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus.”

Unwetter können eine Bergwanderung schnell beenden. Und auch mit kurzen Hosen plötzlich im Schnee zu stehen, könnte für Ernüchterung sorgen. Daher gilt es, sich vorab genau über die Witterungsverhältnisse auf dem Berg zu informieren, ebenso wie über die Route. Und selbst wenn der Wetterbericht ideale Bedingungen voraussagt, eine vollständige Ausrüstung bestehend aus Regen-, Kälte- und Sonnenschutz ist laut DAV ebenso Pflicht wie ein Erste-Hilfe-Paket, das Handy und eine Karte zur Orientierung. Außerdem sind trittfestes Schuhwerk und angemessene Kleidung Grundvoraussetzung.

Auch auf dem Berg gelten Corona-Regeln

Planung und Rücksicht sind wichtiger denn je, denn in den Bergen kann sich das Coronavirus ebenfalls verbreiten. Daher gelten auch hier die empfohlenen Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen. Der Deutsche Alpenverein empfiehlt sogar einen Abstand von mindestens zwei Metern. Zudem sollten Wanderer auf Grund der aktuellen Situation umso mehr darauf achten, vorgegebene Wege nicht zu verlassen. Auch wenn Rettungskräfte mit den nötigen Hygienemitteln ausgestattet sind, sollten Bergsteiger durch unachtsames Verhalten keinen Einsatz provozieren.

Der DAV empfiehlt weiter, nicht in größeren Gruppen wandern zu gehen, sondern sich im Idealfall auf die Familie oder Personen aus dem nahen persönlichen Umfeld zu beschränken. Zu guter Letzt sollten Rastende während der Brotzeit auf dem Berg ihre Trinkflasche oder Besteck nicht teilen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Ausreichend Pausen seien jedoch umso wichtiger, um Körper und Fitness nicht übermäßig zu belasten.

Über Vorsorgeprodukte der DELA, die ein unvorhergesehenes Risiko absichern, können sich Interessierte über die Website informieren.

Titelbild: © Jacob Lund/stock.adobe.com

 

 

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