A, B oder C?: Die Blutgruppen vs. Corona

Corona
Corona

Das Coronavirus hat sich in mehr als 190 Ländern ausgebreitet. Weltweit infizierten sich über 519 Millionen Menschen. Gerade die Omega-Variante zog eine regelrechte Durchseuchung nach sich. Und dennoch gibt es noch immer Menschen, die sich noch immer nicht mit dem Virus infiziert haben. Woran liegt das? Ein möglicher Grund: die Blutgruppe.

Ein Virus in Zahlen

Auch, wenn es für manch einen so scheinen mag, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Auch der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird nicht müde, daran zu erinnern. Doch seit wann genau wütet das Coronavirus mit pandemischer Auswirkung? Der WHO zufolge informierte die chinesische Stadt Wuhan am 31. Dezember 2019 über eine Lungenentzündung mit unbekannter Ursache. Am 7. Januar 2020 riefen die chinesischen Behörden als Ursache „2019-nCoV“ aus. Heute bekannt als „COVID-19-Virus“.

Es folgten weltweite Lockdowns, extreme Kontaktbeschränkungen bis hin zur Testnachweispflicht bei ersten Lockerungen. Begleitend fanden die Maßnahmen statt zu den Virusvarianten Alpha, B.1.351, Gamma, Delta, Omikron sowie SARS-CoV-2-Rekombinanten. Maßnahmen die zwar teils ad absurdum führten – Männer sollten sich zur besseren Wirksamkeit der Maskenpflicht die Bärte rasieren, jedoch insgesamt gerechtfertigt erscheinen. 138.053 Menschen starben laut RKI seit Beginn der Pandemie an oder mit Corona alleine in Deutschland.

Auf ein Neues

Gerade die Omikron-Variante, die für einen milderen Verlauf steht, sorgte dafür, dass sich rund acht Prozent ein zweites Mal infizieren. Tendenz steigend, wie der Standard berichtet: „Von bisher gut vier Millionen gemeldeten Infektionen waren 322.607 Zweitinfektionen und 7402 Drittinfektionen.“ Das liege, Experten zufolge, vor allem daran, dass die jeweiligen Varianten den Immunschutz unterschiedlich gut durchbrechen. Während es vor Omikron kaum zu Mehrfachinfektionen kam, gehen rund 97 Prozent der bisherigen Meldungen auf eben jene Variante zurück. Virologe Christoph Steininger von der Med-Uni Wien ist sich daher sicher, dass es noch häufiger zu Reinfektionen kommen wird:

„Man denke an Schnupfen. Bei den Rhinoviren gibt es mehr als 100 Subtypen. Alle Menschen hatten schon einmal einen Schnupfen, trotzdem bekommen wir immer wieder mal einen.“

Last (Wo)Man standing

Doch dann gibt es da noch diejenigen, die sich noch gar nicht mit dem Coronavirus infiziert haben. Oder zumindest mit einem so schwachen Verlauf, dass ihnen die Erkrankung nicht einmal ist. Wie kann das sein? Zunächst einmal hängt eine Nichtinfektion vor allem von einem gesunden Immunsystem ab. Wer viel Stress, Schlafmangel oder Drogen wie beispielsweise Alkohol ausgesetzt ist, der schwächt dieses. Bewegung sowie eine gesunde Ernährung hingegen stärken es und verringern die Ansteckungsgefahr. Ebenfalls ausschlaggebend ist zudem die Tageszeit der Begegnung. Wer morgens, also mit einem erholten Körper, einen Infizierten trifft, läuft weniger Gefahr sich anzustecken.

Liegt die Lösung in der Blutgruppe?

Und dann gibt es da schließlich und endlich noch die Theorie der Blutgruppen. Das New England Journal of Medicine fand in einer Studie heraus, dass Personen mit Blutgruppe 0 ein bis zu 45 Prozent geringeres Risiko haben, sich mit Corona zu infizieren, als andere Blutgruppen. Ließe sich daraus ein eindeutiges Ergebnis formulieren, so wäre das ein enormer Vorteil, um Medikamente gegen das Virus zu entwickeln.

Allerdings gehen die Meinungen noch auseinander, was die Risikogruppen betrifft. Das zeigt auch eine französische Studie. Hier hatte den Virologen zufolge die Blutgruppe AB das größte Ansteckungspotential, was auf die Kompatibilität mit anderen Blutgruppen zurückzuführen sei. Somit hängt das Risiko per se nicht von der Blutgruppe, sondern der Verteilung der jeweiligen Blutgruppen unter den Menschen ab, die sich potentiell anstecken könnten. Wie es weitergeht wird sich zeigen. Dass der kommende Herbst ein erneutes Risiko steigender Infektionszahlen bietet, ist möglich. Das Virus daher nach wie vor mit Vorsicht zu genießen.

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