Genug von Schlössern, Kathedralen und Museen? Diese Friedhöfe sind einen Ausflug allemal wert. Wir zeigen die schönsten und außergewöhnlichsten Friedhöfe der Welt. Einige Orte sind aufgrund ihrer Besonderheiten zu beliebten Touristenzielen geworden.
Weltbekannte Musiker in Frankreich
In Frankreich befindet sich ein Friedhof, der weit über die Stadtgrenzen Paris
Bekanntheit erlangte und jährlich eine Vielzahl an Touristen anzieht. Der Père Lachaise ist der größte und zugleich bekannteste Friedhof der französischen Hauptstadt. Errichtet wurde er zu Beginn des 19. Jahrhunderts und sollte als Ersatz für viele kleine andere Friedhöfe dienen, die damals geschlossen werden mussten. Um dem großen Andrang gerecht zu werden, durchziehen breite Straßen die Parkanlage und bieten Blick auf verfallene Gräber großer Stars: Edith Piaf, Frédéric Chopin und Doors-Sänger Jim Morrison haben hier ihre letzte Ruhe gefunden und sind inzwischen regelrecht zur Pilgerstätte für Fans geworden.
Einer der größten Friedhöfe der Welt steht sogar in Deutschland. Der Friedhof Ohlsdorf in Hamburg ist der größte Parkfriedhof und mit 389 Hektar Grundfläche auch der viertgrößte Friedhof weltweit – und zugleich die größte Grünanlage der Hansestadt. Seit der Eröffnung im Jahr 1877 haben rund 1,4 Millionen Menschen hier ihre letzte Ruhe gefunden, jährlich kommen 4700 weitere hinzu. Darunter finden sich auch bekannte Namen: Unter anderem liegen hier der Schriftsteller Wolfgang Borchert, der Schauspieler Heinz Erhardt und der Physiker Heinrich Hertz begraben. Mittlerweile wird der weitläufige Friedhof auch für Konzerte sowie Theater- und Filmvorführungen genutzt.
Nicht minder bekannte Musiker haben im Wiener Zentralfriedhof ihre letzte Ruhe gefunden. Ludwig van Beethoven, Udo Jürgens und Falco liegen hier in Ehrengräbern und -hainen begraben. Der 1874 eröffnete Friedhof zählt heute mit einer Fläche von fast 2,5 Quadratkilometern und 330.000 Grabstellen und drei Millionen Verstorbenen zu den größten Anlagen Europas. Auch aufgrund seiner Bauweise im Jugendstil ist der Friedhof eine Sehenswürdigkeit der Stadt. In den Sommermonaten ab April finden zweistündige Führungen statt.
Friedhof im Irak so groß wie 1310 Fußballfelder
Es geht immer größer, scheint das Motto dieser Friedhöfe zu sein. Zu den größten weltweit gehören diese zwei im arabischen Raum: In seiner XXL-Größe wird der Wadi as-Salam in Nadschaf/Irak mit einer Größe von 917 Hektar als größter Friedhof weltweit geführt. Als Maßstab: Umgerechnet passen auf diese Fläche 1310 Fußballfelder. Gefolgt vom Behescht-e Zahra in Teheran/Iran – schon um mehr als die Hälfte kleiner – mit 424 Hektar. Der drittgrößte ist in den USA zu finden: Der Calverton National Cemetery auf Long Island (Bundestaat New York) mit 423 Hektar.
Deutlich kleiner, aber nicht minder bedeutend ist der alte jüdische Friedhof in Prag. Mit einem Hektar macht dieser im Vergleich zu den größten Ruhestätten nur ein Bruchteil aus. Trotzdem liegen inmitten der Prager Altstadt rund 100.000 Menschen begraben. Weil der Platz rar ist, liegen die Verstorbenen teilweise in zwölf Schichten übereinander. Manche Grabsteine existieren sogar bereits seit dem 15. Jahrhundert. Die Enge des Friedhofs ist historisch begründet. Da es im Ghetto keine Erweiterungsmöglichkeiten gab, entspricht die Grundfläche noch heute den ursprünglichen Ausmaßen. Einer der bekanntesten Verstorbenen ist Franz Kafka, der hier seine letzte Ruhe gefunden hat. Aber auch das Denkmal der tschechoslowakischen Juden, der Opfer des Holocaust und des Widerstands aus dem Jahre 1985 gehört zu den am häufigsten aufgesuchten Plätzen.
Auf diesem Friedhof spukt angeblich Graf Dracula
Gruselig kann es auf dieser Ruhestätte werden. Auf dem nordenglischen Whitby-Friedhof
soll Graf Dracula spuken. So besagt es zumindest der gleichnamige Roman Abraham Stokers aus dem Jahr 1897. Der Vampir soll dort auf einer Reise nach London an Land gegangen sein. Seither pilgern jährlich Fans des Autors zum Friedhof in der Grafschaft Yorkshire. Und auch die Lage der Ruhestätte birgt einen gewissen Gruselfaktor. Auf einer Klippe direkt am Meer gelegen, umgibt die historische Kirche St. Mary die Gräber. Weil an der Hanglage Erdrutschgefahr droht, werden hier seit rund 100 Jahren keine Toten mehr begraben.
Auf dem letzten Friedhof der Liste wird der Tod mit Humor genommen. Im
nordrumänischen Sapanta ist der “Lustige Friedhof” – Cimitirul Vesel – eines der beliebtesten Touristenziele des Landes. Den Namen “lustig” hat der Friedhof durch seine humoristischen Verse auf den leuchtend blauen Kreuzen erhalten, in denen die Vita und die Todesumstände des Verstorbenen erzählt werden. Der Schöpfer war ab 1935 der Holzschnitzermeister Stan Ioan Patras, der dem Tod eine heitere Note verleihen wollte. Jährlich zieht die Ruhestätte der anderen Art mehrere zehntausend Besucher an.
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