Wenn ein Mensch selbst keine Entscheidungen mehr treffen kann, in wessen Hände legt er sein Leben? Viele Menschen wollen sich genau darum kümmern, wissen aber nicht, wie das geht. Steffen Moser, Experte für die Generationenberatung, hat sich darauf spezialisiert, in solchen Fällen den notwendigen Rat an die Hand zu geben. Nun hat er genau dazu ein E-Book herausgebracht.
Redaktion: Herr Moser, wir hatten bereits über Ihr E-Book gesprochen. Für die Leser, die noch nicht davon gehört haben: Welche Themen behandeln Sie in Ihrem E-Book?
Steffen Moser: Im Wesentlichen geht es um die Frage: Wer ist deine Stimme, wenn deine eigene versagt? Wann immer die eigene Stimme ausfällt – sei es etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit – und man nicht mehr in der Lage ist, die kleinen und größeren Herausforderungen des Alltags zu regeln, dann muss jemand anderes entscheiden. Einerseits geht es darum, wie man behandelt wird, andererseits um die Finanzen der Person, über die Lebenssituation, all diese kleinen und großen Dinge, die man normalerweise im Alltag selbst tut. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass der- oder diejenige eben die Antworten genau kennt, die die Person selbst gegeben hätte. Wie sollten Kunden das Thema angehen, damit am Ende alles funktioniert? Es gibt eine Reihe Hintergrundinformationen zu den Dokumenten und erste kleine ganz einfache Schritte, um zu starten. Das und mehr versuche ich über das Buch mitzugeben.
Es war mir besonders wichtig, viele Tipps für die ersten Schritte zu geben.
Weiterhin gehe ich auf spezielle Situationen mit Kindern oder Haustieren ein. Was sollten Menschen beachten, wenn sie Kinder oder Tiere haben, welche zusätzlichen Dinge sollten unbedingt geregelt werden? All diese Punkte beleuchten wir ebenfalls. Und dann war mir noch besonders wichtig, viele Tipps für die ersten Schritte zu geben. Die Anleitung, wenn man so will.
Menschen den Mut zu machen, mit den Informationen, die sie brauchen, das Thema wirklich mal anzugehen – das ist zusammengefasst der Sinn dieses E-Books.
Redaktion: Und die Leser sind danach Profis in dem Thema?
Steffen Moser: Auf der einen Seite geht es viel um die Basics, also Grundwissen. Wo das Wissen fehlt, erkenne ich in den Gesprächen recht genau. Ich gehe im Buch auch auf Themen wie Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ein, also alle rechtlichen Dokumente. Dazu gibt es dann jeweils ausführliche Hintergrundinformationen und Hinweise. Ebenfalls beleuchten wir auch organisatorische und finanzielle Herausforderungen.
Hier besteht bei den Menschen ebenfalls großer Informationsbedarf und der Wunsch nach Vorsorge, um die eigene Familie zu entlasten. Aber es reicht keinesfalls, um aus den Lesern automatisch Volljuristen zu machen – die juristischen Hintergründe sind nicht in der Tiefe mit drin. Es sind durchaus fortgeschrittene Informationen enthalten, doch wo der Kunde gerne gemeinsam bestimmte Probleme erörtern möchte, da kann er sich jederzeit an mich wenden und wir gehen das Ganze zusammen an.
Das Buch richtet sich an jede volljährige Person in Deutschland.
Redaktion: An wen richtet das Buch sich?
Steffen Moser: Hinsichtlich der Thematik dahinter richtet sich das Buch an jede volljährige Person in Deutschland. Jeder muss sich irgendwann mal mit dieser Art der Vorsorge auseinandersetzen. Allerdings gehe ich durchaus tiefer auf die Situation von Familien, Unternehmern oder Haustierbesitzern ein. Das sind die Personengruppen, die ich am ehesten ansprechen möchte. Auf der anderen Seite eignet sich das Buch auch für Kollegen oder andere Branchenteilnehmer: Jeder ist schließlich auch eine Privatperson. Es betrifft jeden, der mit dem Thema irgendwie konfrontiert wird.
Redaktion: Wann kam Ihnen die Idee dazu und was war der Grund dafür, dass Sie gesagt haben, Sie schreiben ein Buch?
Steffen Moser: Die Idee, mal etwas zu schreiben, ist mir schon seit drei oder vier Jahren im Kopf herumgeschwirrt. Allerdings gab es nur selten Zeit, mal an der Umsetzung zu arbeiten. Viele Menschen, mit denen ich so über die Jahre Kontakt hatte, sagten mir: „Oh ja, das müsste ich mal regeln“, wenn es um Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung ging. Aber sie wussten dann nie, wie sie anfangen sollten und ob es irgendwo eine Einführung oder Ähnliches zu lesen gab.
Das war der Punkt, wo ich mir sagte: Jetzt musst du was tun.
Im September war ich dann drei Tage lang auf einem Seminar, wo ich mich selbst weitergebildet habe. Die Teilnehmer hatten völlig unterschiedliche Hintergründe und Herkünfte, aber genau wie meine Kunden fragten sie mich, ob es denn etwas zum Nachlesen gäbe, kaum dass die Rede auf mein Fachgebiet kam.
Und so bin ich von diesem Seminar nach Hause gefahren und habe mir gesagt: So, jetzt musst du was tun.
Redaktion: Wie lange haben Sie daran gearbeitet?
Steffen Moser: Insgesamt drei Monate. Ich habe September angefangen und bin Mitte Dezember fertig geworden. Das ging wirklich sehr schnell, nur die Vorbereitung im Hintergrund, also das Design und alles, das hat länger gebraucht. Definitiv länger als das Schreiben.
Redaktion: Wo ist das Buch erhältlich und wie teuer ist es?
Steffen Moser: Ich prüfe gerade, ob ich es auch andernorts ausliefern lassen kann, aktuell ist es bei mir auf der Homepage (https://meine-familie-schuetzen.de/Online-Shop/) erhältlich. Da können Kunden das E-Book für 9,95 Euro im Online-Shop kaufen.
Redaktion: Wie sieht Ihre schriftstellerische Zukunft aus?
Steffen Moser: Ich habe definitiv Blut geleckt, das gebe ich zu. Das Schreiben hat mir wirklich viel Spaß gemacht, auch wenn es nur drei (dafür sehr intensive) Monate waren. Ich sage mal so viel: Es gibt schon Ideen für das zweite Buch, das ebenfalls mit der Vorsorge zu tun haben wird. Einen groben Titel habe ich auch schon im Kopf. Ob das neben meinen ganzen anderen Projekten schon 2023 soweit sein wird, kann ich nicht garantieren.
Titelbild: © Fotoliebe_AnjaGottschalk, Beitragsbild: © Steffen Moser, © Fotoliebe_AnjaGottschalk
