Gamer zwischen Spaß und Risiko: Vom Hobby zum Profisport

Gamer zwischen Spaß und Risiko: Vom Hobby zum Profisport
young man in VR glasses play games outdoors in the park during sunset against the sky

Für die Einen die notwendige Entspannung, für die Anderen eher ein Gesundheitsrisiko: Gaming polarisiert bereits seit Jahrzehnten. Der Markt floriert. Doch welche Risiken bringt dieses Hobby mit?

34,3 Milliarden Gamer

Zunächst ein paar Zahlen: Wie groß ist „Gaming“ in Deutschland? Dem Jahresreport der deutschen Games-Branche 2019 zufolge wächst der Videospielmarkt stetig weiter. Im Jahr 2019 erwirtschaftete der Markt rund 4,4 Milliarden Euro mit Computer- und Videospielen (Hardware inbegriffen). In Deutschland zählen 34,3 Millionen Menschen zu den Gamern. Männliche Spieler sind mit 52 Prozent leicht in der Überzahl. 35 Prozent der Gamer spielen regelmäßig, 42 Prozent immerhin gelegentlich. Die Zielgruppe der über 50-Jährigen ist hierbei am größten und wächst schneller als die jüngeren.

Quelle: Statista

Die Meisten zocken mobil

Das Bild des Nerds, der im Kinderzimmer vor seinem Fernseher an der Konsole sitzt, hat sich dabei längst ins Reich des Klischees verabschiedet. Die meisten deutschen Gamer zocken tatsächlich über das Smartphone. Mit einer Userzahl von 18,6 Millionen hat das Smartphone die meisten Spieler. Danach folgen die Konsole (16,7 Millionen) und der PC (13,4 Millionen). Was den kompetitiven Bereich angeht, so ist jedoch die jüngere Zielgruppe dominant.

e-Sport im Trend

Gaming ist auf der Welt mittlerweile derartig beliebt, dass sich sogar eine eigene Kategorie des Profisports entwickelt hat: Elektronischer Sport, auch e-Sport genannt. Wer dort in der Oberliga mitspielen will, muss allerdings mit viel Training rechnen – und dementsprechend viel Sitzfleisch mitbringen. Die meisten e-Sport-Profis sind in ihren frühen Zwanzigern, mit 30 steigen sie bereits wieder aus der Szene aus. Das berichtet ERA Sport. Einer Studie der Deutschen Sporthochschule Köln zufolge verbringen e-Sport-Profis im Schnitt sechs Stunden pro Tag mit dem Spiel, während der durchschnittliche Gamer der „unteren“ Leistungsstufen immerhin zwei bis drei Stunden lang zockt. Das hat jedoch Auswirkungen auf die Gesundheit der Spieler.

Zocker in Bewegung

Die gute Nachricht: e-Sportler werden körperlich derzeit immer aktiver. Die Studie legt auch offen, dass 80 Prozent der befragten Gamer die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von knapp 2,5 Stunden pro Woche erfüllen oder übertreffen. Das bedeutet eine Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings entsteht bei den Gamern Stress. Knapp die Hälfte der Spieler (49 Prozent) gab an, mindestens unter moderatem Stress zu leiden.

Das Problem mit dem Stress

Ein weiteres Risiko beim Gaming ist das der Sucht. Die DAK Gesundheit in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Suchtfragen in einer Studie ermittelte, dass knapp 465.000 Jugendliche als sogenannte Risiko-Gamer gelten. Die Hälfte der Befragten spielt an mindestens fünf Tagen die Woche. Ein knappes Drittel (30 Prozent) will sich damit von unschönen Gedanken ablenken. 14 Prozent haben sich schon einmal unglücklich gefühlt, wenn sie nicht spielen konnten. Außerdem gaben 16 Prozent der Jungen und neun Prozent der Mädchen an, ihren Spielekonsum nicht verringern können, obwohl ihnen andere das empfehlen. Dem Ärzteblatt zufolge treten bereits Warnsignale auf, dass das Risiko  Computerspielsucht durch die Corona-Krise verstärkt wird.

Quelle: Statista

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Titelbild: ©Mihail/stock.adobe.com

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