New Work: „Die DELA betreibt Agile Working schon sehr lange“

Agile Working Walter Capellmann

In weniger als einem Monat ist es so weit: Am 7. Dezember findet die D-Lounge statt. Live und direkt aus der Düsseldorfer DELA-Zentrale. Der Feierabend-Talk wird sich auf das Thema New Work fokussieren. Was steckt hinter dem Begriff und wie sind die Bayerische und die DELA diesbezüglich bereits aufgestellt? Das haben wir bei Walter Capellmann, Generalbevollmächtigter der DELA in Deutschland, und Alexander Müller-Benz, Leiter People & Culture die Bayerische, nachgefragt.

Redaktion: Herr Müller-Benz, Herr Capellmann, was ist „New Work“ für Sie?

Alexander Müller-Benz: New Work ist zunächst einmal eine andere, zeitgemäße Art der Zusammenarbeit. Offen, dynamisch, interdisziplinär, funktionsübergreifend und selbstorganisiert – schlicht agil. Agile Arbeitsweisen fallen uns leichter, wenn wir die Arbeitsumgebung entsprechend gestalten. Das heißt, Zonen gemäß Aktivitäten schaffen. Demnach ist „New Work“ für mich zweierlei: eine andere Arbeitsweise (Methoden, Tools, Organisationsstrukturen) mit dem dafür notwendigen Mindset und eine andere Arbeitsumgebung (Räume, Arbeitsmittel), die dies befördert.

Walter Capellmann: Für mich ist New Work nichts Neues. Wenn Du an Dingen arbeitest, die Dir Spaß machen, und Du dann auch noch mit Respekt und Wertschätzung behandelt wirst, ist die Basis für „New Work“ eigentlich immer schon da gewesen.

Redaktion: Das klingt danach, als hätte die DELA die Frage nach der Umsetzung schon beantwortet. Ist New Work bei Ihnen bereits Realität?
Walter Capellmann über Agile Working
Walter Capellmann

Walter Capellmann: Ja. Unter anderem liegt das daran, dass wir eine niederländische Mutter haben, die schon sehr lang Agile Working betreibt. Das heißt, sie erlaubt Mitarbeitern die Arbeit in einer Umgebung, die ihnen viel Flexibilität bietet und eben auch Spaß bereitet. Dabei definieren wir gemeinsam, was zum Beispiel Homeoffice oder Mobile Working konkret ist. Hier in Deutschland haben wir das auch umgesetzt, wenn auch nicht exakt so wie in den Niederlanden. So ein paar Kulturunterschiede gibt es durchaus. Nichtsdestotrotz versuchen wir, die agile Philosophie der DELA auch in Deutschland zu leben.

Redaktion: Und wie macht die Bayerische das?

Alexander Müller-Benz: Bei der Bayerischen bearbeitet ein funktionsübergreifendes Transformationsteam dieses Thema. Da diese Veränderungen nicht in einem separaten Bereich angesiedelt sind, ist die Akzeptanz der Transformation unter Kolleginnen und Kollegen sehr hoch, ebenso wie Interesse und Kommunikationsfluss.

„Das Austeilen und Einstecken von Kritik gehört dazu.“ – Walter Capellmann

Redaktion: Herr Capellmann, wo Sie vorher Kulturunterschiede erwähnten: Wie genau ist das gemeint? Die berühmte „Verklemmtheit“ der Deutschen?

Walter Capellmann: Zum Beispiel braucht man etwas mehr Zeit, um dem Deutschen beizubringen, dass das „Du“, das wir in den Niederlanden gebrauchen, nicht unbedingt das private Du ist. Das ist ein reines „Business-Du“, wie es auch in England und Amerika praktiziert wird.

Ein zweiter Punkt, in dem die Niederländer ganz anders sind, sind etwa Betriebsversammlungen. Da werden in Holland hundert Leute aufstehen und ihre Meinung kundtun. In Deutschland wird da maximal einer was sagen. Verklemmtheit ist das aber meiner Meinung nach nicht.

Redaktion: Das heißt, New Work ist auch das Eintreten für die eigenen Interessen.

Walter Capellmann: Eintreten für das, was man will, wohin man will, das Austeilen und Einstecken von Kritik – das gehört alles dazu. Und die niederländischen Arbeitgeber stehen voll hinter dieser Praxis.

 

Wie stehen die beiden Experten zum traditionellen Büro und welche Hürden müssen Unternehmen im Rahmen von New Work überwinden? Die Antworten darauf gibt es im zweiten Teil des Interviews – auf umdenken.diebayerische.de. Und weitere Informationen zur D-Lounge stellen wir im Beitrag Nachgefragt bei Patrick Hamacher bereit.

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