Ein gesunder Körper und ein starkes Immunsystem sind gerade jetzt für die Menschen wichtig. Doch im Home Office erliegt man häufig der ungesunden Versuchung. Snacks, Lieferservice und Netflix machen es schwer, sich gesund zu ernähren. Dazu kommen ein möglicher Vitamin D-Mangel und zu wenig Bewegung an der frischen Luft. Wir geben Tipps, wie Ihr gesund bleibt.
Feste Strukturen
Wie eine gemeinsame Umfrage der SDK und der Mhplus belegt, können viele im Home Office nicht dem eigenen Kühlschrank widerstehen. 55 Prozent der Befragten gaben an, im Home Office mehr zwischen den Mahlzeiten zu essen. Bei den 18- bis 34-Jährigen sind es ganze 68 Prozent. Und bei Mitarbeitern mit Kindern im Haushalt 65 Prozent.
„Das ungesunde Essverhalten zeigt, dass die Mehrheit der Befragten noch wenig Struktur im Home Office-Alltag hat“, so die Initiatoren der Studie.
Als Strategie gegen das ungehemmte Essen empfiehlt Antje Gahl, Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegenüber Fit for Fun, Struktur in den Tag zu bringen. Geschaffen wird diese durch feste Essenszeiten. Wie viele Mahlzeiten Betroffene täglich zu sich nehmen möchten, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Die Expertin sagt:
“Manche kommen mit drei Mahlzeiten gut zurecht, andere eher mit fünf.“
Um stressbedingten Heißhungerattacken nicht zum Opfer zu fallen, empfiehlt Gahl Entspannungspausen in den Tag einzubauen. Als weitere Tipps gibt sie mit auf den Weg, Süßigkeiten nicht sichtbar zu lagern und im Zweifel lieber nur ein Stück Schokolade zu essen, anstatt sich die ganze Tafel zu verbieten und dieser letztendlich doch zum Opfer zu fallen.
Simpel und effektiv
Durch das Home Office bewegen sich viele Berufstätige noch weniger als ohnehin schon an stressigen Arbeitstagen. Die Radtour in die Arbeit oder auch der morgendliche Sprint zur Bahn entfällt. Gesundheitswissenschaftlerin Maria Schumann klärt gegenüber t3n auf:
„An dem Sprichwort ‘Wer rastet, der rostet‘ ist absolut etwas dran. Unser Körper lebt von der Bewegung: Wenn wir uns bewegen, läuft alles rund. Es ist ein System, das sich selbst repariert und nur kaputt geht, wenn wir es nicht benutzen.“
Bewegungsmangel – etwa in Folge des langen Sitzens – beeinflusst zudem die Muskelaktivität, belastet die Bandscheiben, beeinträchtigt den Blutkreislauf und die Sauerstoffversorgung aller Organe. Dadurch sinkt nicht nur die Arbeitsleistung. Langfristig kann Bewegungsmangel schlimmstenfalls sogar Krebserkrankungen nach sich ziehen. Doch was sind die besten Alternativen, während Fitnessstudios und Schwimmbäder geschlossen haben? Es fängt bereits mit kleinen Übungen am Schreibtisch an. Nach langem Sitzen empfiehlt es sich, Kopf und Gelenke kreisen zu lassen. Ebenfalls ein guter Tipp: Stretching. Zudem sollte die Sitzposition regelmäßig geändert werden. Laut Expertin benötigt niemand mehr als den eigenen Körper für ein erfolgreiches Workout. Und falls es doch mal ein Sportgerät sein soll, empfiehlt Schumann das Springseil. Weitere Inspirationen und motivierende Geschichten aus dem Home Office haben auch wir in unserem Beitrag zusammengefasst.
Fit im Kopf
Auch die psychische Gesundheit gilt es in diesen isolierten Zeiten nicht zu vernachlässigen. Um weiterhin alle Sinne beisammen zu halten gilt auch hier: Struktur in den Tag bringen. Um nicht unproduktiv vor dem PC zu versumpfen, sollten aus dem Home Office arbeitende kleinere Pausen einplanen. Zum Beispiel für Meditationen oder auch nur einen Kaffee. Und besonders wichtig: Nach der Arbeit abschalten. GQ rät, den Arbeitstag wie gewohnt zu beenden und nicht immer wieder schnell noch die Mails zu checken. Außerdem: Die Nachrichtenflut eindämmen. Stattdessen einen lustigen Film schauen oder den Arbeitsweg durch einen Spaziergang simulieren. Am Abend zudem frühzeitig vor dem Schlafen zur Ruhe kommen. Gegen die Einsamkeit können Betroffene Video-Call Plattformen auch privat nutzen, um mit Freunden und Familie zumindest virtuell in Kontakt zu bleiben.
Titelbild: ©zinkevych/stock.adobe.com
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