Riskante Hobbys: Skisaison ist Kniesaison

Skifahren
Skifahrer im Sonnenuntergang

„Schifoan is des leiwaundste, wos ma sich nur vurstelln kann“ sang Wolfgang Ambros bereits 1976.

Das Skifahren großartig (leiwaundste) ist, wagen wir nicht zu bezweifeln. Doch so mancher Wintersport ist auch nicht ganz risikofrei.

Wintersport für Jedermann: Vom Skifahren bis zum Rodeln

Schlittschuhlaufen auf dem See vom Nachbarort, Skifahren in den schönsten Bergen Österreichs oder rodeln mit der Familie. Der Winter hat, sofern er uns viel Schnee schenkt, sportlich einiges zu bieten. Dabei ist für jeden was dabei: vom Ausdauersportler und dem Kraftpaket bis hin zum Naturgenießer, der den Wintersport zum Tagesausflug macht, um das schöne Wetter zu genießen. Auch wenn die Skisaison für alle Skifahrer dieses Jahr vermutlich erstmal abgehakt ist, ist die Freude auf einen tolle Wintersaison 2021 umso größer.
Bei all dem Spaß, den Skifahren und Co. mit sich bringen, sollten Sportler den Wintersport jedoch nicht unterschätzen. Steile Abfahrten, hohe Geschwindigkeiten und eisige Bodenflächen sorgen für ein hohes Unfallrisiko.

Mehr Unfälle als im Vorjahr: Skisaison und Verletzungen

Über 40 Kilometer pro Stunde, steile Abfahrten und andere Skifahrer, die den Weg kreuzen – beim Skifahren ist das Verletzungsrisiko sehr hoch. Die meisten Stürze passieren auch aus genau diesen Gründen: zu rasante Fahrgeschwindigkeit, unkontrollierte Fahrweise oder durch eine Kollision mit anderen Skifahrern.
In der Saison 2018/2019 gab es circa 46.000 Verletzungen unter den deutschen Skifahrern. Damit stieg die Zahl im Vergleich zur Vorsaison um etwa 4,6 Prozent an. Dabei beinhaltet die Statistik nur solche Unfälle, die auch einer ärztlichen Behandlung bedurften. Zudem wurden über 17 Prozent aller Unfälle durch Kollisionen mit anderen Wintersportlern verursacht. Auch diese Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr.
Der Anstieg liegt jedoch nicht zwingend an der mutigeren Fahrweise der Sportler. Vielmehr ist der Anstieg laut Verband Deutscher Seilbahnen auf die im Vergleich zur vorherigen Skisaison um 1,5 Prozent gestiegenen Ski-Tage zurückzuführen.

Knie, Schulter und Kreuzband: Die häufigsten Verletzungen beim Skifahren

„Grundsätzlich sind Verletzungen des Kniegelenkes am häufigsten, bei Frauen zwischen 40 und 50 Prozent, bei Männern bei circa 30 Prozent. Dafür haben die Männer im Vergleich zu Frauen häufiger Schulterverletzungen aufgrund eines rasanteren Fahrstils mit stärkerer Kurvenlage und dadurch bedingt häufigeren Stürzen“, erklärt Dr. Peter Brucker, Leitender DSV-Mannschaftsarzt der Deutschen Ski-Nationalmannschaft alpin sowie Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in München. Das Kniegelenk belasten Skifahrer ganz besonders. Folgen können auch Risse an den Bändern oder dem Meniskus sein. Rumpfprellungen und Rippen- und Schlüsselbeinbrüche dagegen sind beim Snowboarden eine häufige Verletzungsursache. Von den Skifahrern, welche sich stationär behandeln lassen, haben rund 14 Prozent Verletzungen am Rumpf. Dabei haben Männer eine höhere Verletzungsgefahr als Frauen. Mit rund 18 Prozent führen sie die Tabelle um acht Prozent an.

Fernab der Skipisten: Rasante Rodelhänge

Wer sich lieber fernab der Skipisten aufhält, für den ist im Winter rodeln eine gute Alternative. Außerdem ist der Sport flexibler. Von fünf Stunden Wanderungen bis hin zum Liftfahren und dem anschließenden Runterrodeln ist für alle Schwierigkeitsstufen was dabei. Doch beim Spaß für die ganze Familie vergessen die meisten, dass es sich dabei ebenso um einen Hochgeschwindigkeitssport handelt. Um Unfälle auch beim Rodeln zu vermeiden, ist daher Vorsicht angesagt. Besonders wichtig ist es für Rodler, den Überblick zu bewahren und andere Rodelbahnbenutzer im Blick zu behalten, um Kollisionen zu vermeiden. Festes Schuhwerk und warme Kleidung sind ebenso zu empfehlen. Ein Helm minimiert das Verletzungsrisiko. Bevor es zum Rodeln geht, sollten Wintersportler zudem prüfen, ob die Strecke freigegeben ist und wie sich der Verlauf der Rodelabfahrt gestaltet.

Für Hobbys mit hohem Unfallrisiko, wie zum Beispiel dem Skifahren oder auch dem Motorsport, eignet sich die DELA Risikolebensversicherung. Eine individuelle Risikoprüfung entscheidet im Einzelfall über die Versicherungsfähigkeit und Prämie.

Titelbild: © lassedesignen/stock.adobe.com

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