Ohne Netz und doppelten Boden: Die „Helden des Sports” absichern

Spitzensport Todesfall

Es sind Schicksale wie diese, die zeigen, welche Risiken Spitzensportler für einen Sieg auf sich nehmen. Der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili stirbt 2010 in Vancouver während eines Trainingslaufs. Die erst 19-jährige Kugelstoßerin Alegna Osorio aus Kuba wird von dem Hammer eines Trainingskollegen tödlich verletzt. Kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio 2021 stirbt sie. Täglich erbringen die „Helden des Sports” Höchstleistungen. Unfälle nicht ausgeschlossen, im schlimmsten Fall gibt es sogar Todesfälle im Spitzensport. Wie können sie sich absichern?

Todesfälle im Spitzensport: Die letzte Fahrt im Eiskanal

„Als er die ‘Thunderbird’-Kurve passierte, war Nodar Kumaritaschwili über 144,3 Stundenkilometer schnell.” Mit diesem Satz schilderte der Spiegel die letzten Momente vor dem tragischen Trainingsunfall des georgischen Rodlers während der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver. Der 21-Jährige verlor bei maximaler Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Schlitten und flog über die Bahnbegrenzung hinaus. Mit Rücken und Hinterkopf prallte Kumaritaschwili gegen einen Stahlträger, der das Dach über der Bahn stützte. Obwohl Helfer vor Ort sofort Reanimierungsmaßnahmen einleiteten, erlag der junge Sportler wenig später seinen Verletzungen. Mit dieser traurigen Nachricht begann die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele. Kumaritaschwili war 2010 der erste Sportler, der während eines Wettkampfs bei Olympischen Winterspielen tödlich verunglückt ist. Im Anschluss wurde Kritik an der Beschaffenheit der Bahn laut. Die Bahn sei zu schnell und die Sicherheitsaspekte am Bahnrand zu gering, hieß es. Für Kumaritaschwili endete ein Fahrfehler dadurch tödlich.

Zwei Todesfälle bei den Olympischen Spielen

Es blieb aber nicht der einzige tödliche Unfall während der Olympischen Spiele. Kugelstoßerin Alegna Osorio wurde im Training vom Hammer eines Trainingskollegen getroffen. Der Vorfall ereignete sich schon vier Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio 2021, ihren schweren Verletzungen erlag sie aber erst während der Spiele.

Auch außerhalb der Olympischen Spiele kommt es zu tragischen Sportunfällen im Spitzensport – wie beispielsweise beim Alpinen Wintersport. Nicht nur ist hier die Anzahl der Knieverletzungen sehr hoch, auch tödliche Unfälle bleiben nicht aus: „Wintersport (ist) eine Show der Geschwindigkeiten, für die der Mensch nicht immer gemacht ist”, fasste die Süddeutsche Zeitung zahlreiche tödliche Unfälle im Skisport zusammen. Auslöser für viele Anpassungen im Alpinsport war der Tod der zweimaligen Ski-Weltmeisterin Ulrike Maier während der Kandahar-Abfahrt in Garmisch 1992. Zwar hatte der Verband die Sicherheit seitdem massiv verbessert, schwere Unfälle bleiben trotzdem nicht aus. Das Risiko auf der Piste, es bleibt ein tödliches.

Riskante Sportarten bergen hohes Verletzungsrisiko

Nicht nur Wintersport birgt für Athleten ein hohes Verletzungsrisiko. In anderen Sportarten ist die Liste tödlicher Unfälle ebenfalls lang und zeigt immer wieder die Schattenseiten des Extremen auf. Sei es im Radrennsport, im Motor-, im Bergsport oder beim Tauchen und in der Leichtathletik. Das Berufsrisiko für Spitzensportler ist hoch. Welche Absicherung gibt es für sie?

Todesfälle im Spitzensport: Absicherung für Risikosportarten

Die DELA bietet hierzu zwei Absicherungen an: eine Risikolebensversicherung und eine Sterbegeldversicherung. Zusätzlich haben Spitzensportler die Möglichkeit, in Kooperation mit der Bayerischen, noch das Risiko „Grundfähigkeiten“ abzusichern. Der  Risikoträger ist allerdings die Bayerische. Wer beispielsweise hauptberuflich Hammerwerfer ist, ist bei der DELA normal versichert, da aus Sicht des Versicherers das Todesfallrisiko ziemlich gering ist. Anders sieht es bei Motorsport, Flugsport, Bergsteigen und Tauchen aus. Hier kann ein Mehrsterblichkeitsrisiko vorliegen, je nachdem, was ein entsprechender Antragsteller genau macht. Weiterhin sind Berufskampfsportler (beispielsweise Boxer oder MMA) noch einem erhöhtem Risiko ausgesetzt.

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